Eines ist sicher: Der beste Schutz für Skifahrer ist ein vorausschauender Fahrstil. Die richtige Ausrüstung sorgt im Ernstfall aber dafür, dass Stürze möglichst glimpflich ausgehen.


So ändern sich die Zeiten. Konnte man im Slalom-Weltcup der 90er-Jahre noch zahlreiche Starter mit Stirnband oder Haube bejubeln, sind Helmverweigerer auf den heimischen Pisten inzwischen zur absoluten Minderheit geworden. Mit übertriebenem Sicherheitsdenken hat das nichts zu tun, wie Unfallstatistiken Jahr für Jahr bestätigen. Und längst bietet modernes Safety-Equipment nicht nur zusätzlichen Schutz, sondern auch ein erfreuliches Maß an (Trage-)Komfort.

DER HELM
Bei aller Erfahrung und Vertrauen ins eigene Können: Der Helm gehört heute ebenso zur Skiausrüstung wie die passenden Skischuhe oder -stöcke! Altgediente Ausreden gelten nicht, denn in Sachen Tragekomfort hat sich einiges getan, während sich die Vorteile in puncto Sicherheit nicht mehr wegdiskutieren lassen. „Moderne Skihelme wiegen heute kaum mehr als 350 Gramm, die leichtesten Modelle gar nur mehr 250 Gramm", weiß Patrick Fiegl, Fachverkäufer bei SPORT Riml in Sölden. „Außerdem werden alle aktuellen Skihelme namhafter Hersteller ausführlich getestet und genormt." Wichtiges Aber: Alle paar Jahre sollten Helme aufgrund voranschreitender Materialermüdung erneuert werden, um den bestmöglichen Schutz zu garantieren. Bei Beschädigung früher ...

DIE BRILLE
Die Bedeutung einer anständigen Skibrille weiß man meist erst zu schätzen, wenn man sich mit einem minderwertigen Modell ärgern musste. Sicherheitsrelevant ist der notwendige Durchblick allemal – so würde auch kaum jemand ein Auto kaufen, bei dem die Winschutzscheibe nur mangelhafte Sicht erlaubt. Fiegl: „Selbsttönende Skibrillen sind der letzte Schrei. Die Gläser passen sich dabei automatisch an die gegebenen Lichtverhältnisse an."

DIE HANDSCHUHE
Auch wenn man an besonders warmen Skitagen oft Gegenteiliges beobachten kann: Der Sicherheit zuliebe sollte man beim Skifahren die Handschuhe jederzeit anbehalten, um Schürfwunden oder Schlimmeres zu vermeiden. Höherpreisige Modelle liefern mit Verstärkungen oder Einsätzen an sensiblen Stellen zusätzlichen Schutz bzw. Stütze für die Gelenke.

DER RÜCKENPROTEKTOR
Protektor(west)en der neuesten Generation erfreuen sich auch unter reinen Pistenfahrern wachsender Beliebtheit. „Während Freerider weiterhin auf harte Protektoren vertrauen, bei denen der Tragekomfort an zweiter Stelle steht, verwenden klassische Alpinskifahrer zu 90 Prozent Softprotektoren, die keinen Einfluss auf die Bewegungsfreiheit haben", weiß Sport-2000-Experte Fiegl. Wichtiger Tipp für die Anschaffung: Die Wirbelsäule sollte in jedem Fall vollständig bedeckt werden.

DIE SKISCHUHE
Was viele nicht beachten: Im direkten Vergleich mit einem neueren Paar offenbaren abgenutzte Skischuhe zahlreiche Risikofaktoren. Wenn beispielsweise der Innenschuh nicht mehr den notwendigen Halt gibt, wirkt sich das einerseits negativ auf Kontrolle und Handling der Ski aus, andererseits ergeben sich ungewollte Hebelwirkungen, die zu schwerwiegenden Verletzungen führen können. Zudem können abgenützte Sohlen zu folgenschweren „Slapstick-Einlagen" führen. „Bei Mängeln sofort austauschen – und das neue Paar individuell anpassen lassen", rät Fachmann Patrick Fiegl.


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