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Mit der VYRON MDS-V3 bringt MAGURA, Vorreiter im Bereich der kabellos angesteuerten hydraulischen Sattelstützen, seine Dropper-Post auf ein neues Level. Wir haben die Stütze für euch ausprobiert.

von Lukas Schnitzer


Kabellos angesteuerte Dropper-Posts ganz ohne lästig durch den Rahmen und rund um den Knick im Tretlagerbereich zu fädelnde Bowdenzüge? Sind absolut praktisch in der Montage und Handhabe, machen die Wartung denkbar einfach und lassen sich unkompliziert nachrüsten. An den Top-Modellen einiger namhafter Hersteller ist die Technik mittlerweile „Standard“, im Schatten der Big-Player wird aber eine Tatsache oft übersehen: Denn Vorreiter der Technologie war keiner der internationalen Großkonzerne. Tatsächlich war es der vor allem für erstklassige Bremsen bekannte schwäbische Hersteller MAGURA, der 2016 mit der Einführung der VYRON erstmals neuen Boden betrat.

Privat fahre ich besagte VYRON seit 2017, hatte damit – einen auf Garantie ausgetauschten Totalausfall 2019 einmal außen vor – keinerlei Probleme. Ohne je ein Service zu machen, galt es in all den Jahren nur regelmäßig den Akku der Stütze zu laden oder noch seltener die Batterie in der Elect-Remote am Lenker zu tauschen. Kein Knarzen, kein leichtes Absacken, kein Spiel in den Buchsen. Was viele an der alten VYRON bekrittelten, war neben der etwas filigranen und improvisiert wirkenden Elect-Remote die etwas langsame Reaktionszeit. Es dauerte etwas, bis der Stellmotor der Stütze das Ventil zum Absenken oder Heben des Sattels geöffnet hatte. Entsprechend galt es hier etwas Geduld walten zu lassen. Im direkten Vergleich zu mechanischen Stützen „störend“, nach drei Tagen mit der VYRON aber eigentlich im Bewegungsablauf verinnerlicht und ebenso intuitiv. Allerdings fahre ich meine Stütze auch nur voll ausgefahren – zum Pedalieren, oder voll abgesenkt – für die Downhills. Zwischenstellungen sind nicht so mein Ding.

Alles neu
Die neue MAGURA VYRON MDS-V3 will nun die Kritikpunkte der alten Generationen ausmerzen. Augenscheinlich offensichtlichste Änderung ist die neue Remote, welche jetzt deutlich bedienerfreundlicher und vor allem hochwertiger aus dem Karton kommt. Die neue Remote ist nun ein vollwertiger Trigger mit klarem Feedback und guter Haptik, lässt sich dazu sehr gut an die Hand und die Vorlieben des Nutzers anpassen. Alternativ lässt sich die Remote auch an Maguras Shiftmix-Schelle oder an Sram Matchmaker montieren. Solange man den Trigger an der Remote drückt, so lange lässt sich auch die Sattelstütze heben und senken. Zusätzlich wollen die Schwaben das Problem der Reaktionsgeschwindigkeit mit dem Wechsel vom früheren ANT+ Standard auf Bluetooth gelöst haben. Ebenfalls neu, aber von außen nicht ersichtlich: das Innenleben der Stütze sowie ein nunmehr schnellerer Stellmotor.

War an der alten Stütze sowohl der Anschluss für das Ladekabel als auch der On-Off-Schalter hinter einer Gummi-Abdeckung versteckt, setzt man jetzt anstelle eines Akkus auf eine austauschbare CR2-Batterie, welche hinter einem verschraubten Deckel Platz findet. Somit ergibt sich eine IP67-Zertifizierung, was Schäden durch klassische Bedingungen auf feuchten Trails mehr oder minder ausschließen dürfte. Die CR2032 Batterie in der Remote verbirgt sich übrigens ebenfalls hinter einem hochwertig abgedichteten Deckel.

Die Schwaben bieten die VYRON MDS-V3 in zwei Durchmessern (30,9 mm & 31,6 mm) sowie in vier Hub-Längen (100, 125, 150 & 175 mm) an. Dazu lässt sich der Hub zwischen 150 und 175 mm sowie zwischen 100 und 125 mm auch umbauen. Der UVP für die Stütze liegt bei € 579,90. Unser Testexemplar mit 31,6 mm Durchmesser und 175 mm Hub bringt es inklusive Batterien und Remote auf 768 Gramm. Vielleicht ein für Grammfuchser interessanter Vergleich: Ob der doch sehr minimalistischen Fernbedienung (und reduzierter Länge) bringt es meine alte Version mit 31,6 mm Durchmesser und 150 mm Hub da gesamt auf lediglich 619 Gramm.

Funktion
Bevor man die Stütze in Betrieb nehmen kann, müssen Stütze und Remote erst verbunden werden. Folgt man den Anweisungen des Manuals, gelingt dies reibungslos. Und auch die Montage sowie das Einstellen der Sattelneigung gelingt dank der beiden gut zugänglichen Einstellschrauben erfreulich unkompliziert. Bei den ersten Betätigungen läuft die Stütze noch etwas rau durch die Dichtungen, das wird aber rasch besser. Wichtig: Am unteren Ende der ausgebauten Stütze findet sich ein Ventil. Hier gilt es unbedingt ausreichend Luft ins System zu pumpen (am besten mit einer Dämpferpumpe) – ich hatte mit 175 psi über den Testverlauf gute Erfahrungen gemacht.

Die Remote der Stütze bietet viele Positionierungsmöglichkeiten, lässt sich so gut an individuelle Vorlieben sowie die Handgröße/Daumenlänge anpassen. Der Trigger selbst bietet klares Feedback, wann er gedrückt ist und wann nicht, liegt dabei gut „in der Hand“ und macht optisch einen schlanken Fuß. Die Verzögerung zwischen Drücken des Hebels und Öffnen der Stütze ist minimal, gar kein Vergleich zum Vorgängermodell und subjektiv auch kein Nachteil mehr gegenüber mechanisch angesteuerten Varianten. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist allerdings minimales Spiel in der Stütze spürbar. Wie es um die Zuverlässigkeit der MAGURA VYRON MDS-V3 steht, darüber lässt sich nach wenigen Wochen noch nichts sagen. Nimmt man aber den bei mir seit Jahren im Einsatz stehenden Vorgänger als Referenz, dürfte wohl auch MAGURAs neue Stütze ein langes Leben versprechen.

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