Prag, 7. Mai 2017. Die gesamte Stadt ist im Marathonfieber. Es ist 8.37 Uhr und mein erstes Highlight beginnt: Ich darf die Startdurchsage für alle deutschsprachigen Läuferinnen und Läufer machen. Mein Text beinhaltet Hinweise zur medizinischen Versorgung und vor allem die Wettervorhersage ...


Es soll trocken bleiben und zwischen 12 und 18 Grad bekommen. Keine schlechten Voraussetzungen für 10.600 Marathonis aus allen denkbaren Weltgegenden. Unterwegs sehe ich Südafrikaner, Südamerikaner, Asiaten, Spanier, Italiener und viele andere mehr. Insgesamt sind 88 Nationen am Start, zudem Reporter aus China, den USA und einer sogar aus Österreich.

Ich habe mir für den heutigen Tag die magische Vier-Stunden-Marke vorgenommen, die wohl jeder Hobby-Marathonläufer gerne unterbieten möchte. Ganz einfach wird es nicht, denn die Strecke ist hügelig und hat auch die eine oder andere Passage mit Kopfsteinpflaster zu bieten. Andererseits gilt Prag durchaus als schneller Kurs, was zuletzt im April mit dem Weltrekord der Damen im Halbmarathon unter Beweis gestellt wurde.

Heute aber gibt es einen ganzen Marathon und um Punkt 9 Uhr geht es los. Zu den Klängen der Moldau starten wir und auf den ersten Kilometern habe ich gleich ein gutes Gefühl. Ein erstes zartes „Runner's high" bei Kilometer 8 und relativ bald ist auch die Halbmarathon-Marke erreicht. In lang gezogenen Schleifen laufen wir der Moldau entlang, über Brücken, durch einige der schönsten Teile der Stadt. Glücklicherweise allerdings nicht auf den Hradschin, den haben wir schon am Vortag besichtigt.

Video: Impressionen von der RUNCZECH-Serie 2016


Nach Kilometer 30 ist es offensichtlich, dass sich rund um mich viele damit beschäftigen, irgendwie ins Ziel zu kommen. So mancher beginnt zu marschieren, das ist für mich aber keine Option. Noch einmal gilt es den Tunnel beim Hotel Hilton zu absolvieren und in die Altstadt zu gelangen. In 3:57:37 netto „laufe" ich durch das Ziel und herze meine Frau.

Während ich meine persönliche Bestzeit bei einem kühlen tschechischen Bier feiere, haben andere mindestens soviel Grund zur Freude. Erstens: Alle, die es über die 42,195 Kilometer geschafft haben. Und zweitens Valary Aiyabei aus Kenya mit 2:21:57 und damit neuem Streckenrekord bei den Damen sowie Gebretsadik Abraha aus Äthiopien, der in 2:08:47 den Sieg hauchdünn vor seinem Landsmann Bazu Worku einfährt.

Ein ausführlicher Bericht aus Prag erscheint in der August-Ausgabe von SPORTaktiv.


Weitere Infos zur Runczech-Laufserie: www.runczech.com

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