Wer zu Saisonbeginn einen Wanderschuh für möglichst vielfältigen Einsatz übers Jahr sucht, wird im mittelhohen Segment bestens bedient.
Tagestouren auf befestigten Wegen, auf Forststraßen und Almwegen; Panoramawege und einfache Bergpfade, oder gemischte Einsätze auf Schotter und Waldwege mit Wurzeln“, zählt Alexander Würtinger von LOWA typische Einsatzbereiche leichter Midcut-Wanderschuhe auf. Alexander Schober von Dolomite ergänzt: „Der Begriff Multifunktionalität trifft bei unseren Modellen des Midcut-Segments absolut zu. Sie eignen sich hervorragend für Tageswanderungen, längere Trekkingtouren und wechselnde Trails, da sie den optimalen Kompromiss zwischen sportlicher Dynamik und robustem Komfort bieten.“ Auch wenn der Trend heute manchmal in Richtung der noch leichteren, oft vom Trailrunning inspirierten Lowcut-Hikingschuhe geht, sind die knöchelhohen Modelle unverändert beliebt und ob ihrer Vielseitigkeit zu Recht oft erste Wahl.
Gegenprobe – wo stoßen die Midcut-Hiker an ihre Grenzen? „Bei extremen alpinen Bedingungen oder sehr technischen Mehrtagestouren“, erklärt Schober, „hier bieten Highcut-Modelle mit erweitertem Knöchelschutz maximale Stabilität und ebensolchen Wetterschutz.“ Auch wer mit schwerem Rucksack mehrere Tage unterwegs ist, sollte zu festeren Schuhen greifen, ergänzt LOWA-Experte Würtinger. Auf der anderen Seite des Einsatzspektrums sei ein trailrunning-ähnlicher Lowcut-Schuh wiederum dann im Vorteil, wenn es um schnelle Touren mit sehr leichtem Gepäck geht, so Schober.
Apropos leicht: Wer heute im Shop einen modernen Midcut-Wanderschuh in die Hand nimmt, wird vielleicht überrascht sein. Gewichtsreduktion hat bei den Wanderschuhen zuletzt stark Einzug gehalten, wissen beide Experten – „durch den Einsatz innovativer Schaumstoffe und fortschrittlicher Zwischensohlentechnologien erreichen wir ein leichtes Gewicht, ohne auf Komfort und Dämpfung zu verzichten“, sagt Schober. Zugleich sind die Modelle dennoch robust und stabil, aber auch flexibel und anpassungsfähig – was wieder die Vielseitigkeit dieses Segments unterstreicht.
Leder oder Synthetik? Beide Varianten haben ihre Fans. Zu Recht, weil beide ihre Vorzüge haben. „Leder besticht durch Langlebigkeit, Atmungsaktivität und den klassischen Look, der sich mit der Zeit zur einzigartigen Patina entwickelt“, so Schober. Der Trend geht jedoch zum leichteren und ebenfalls atmungsaktiven, heute oft auch nachhaltig hergestellten Synthektik, verrät Würtinger, der anfügt: „Gore-Tex wird als Qualitätsmerkmal vor allem in Österreich hoch geschätzt und gewünscht.“
Ein Hinweis des LOWA-Experten noch: „Meist wird beim Einkauf nur an das Bergaufgehen gedacht. Die richtige Wahl stellt sich aber vor allem beim Bergabgehen heraus. Die Füße sind müde, Bergabgehen ist schwieriger, das Terrain herausfordernder – ein passender Schuh stützt dann und hilft in einem herausfordernden Terrain.“ Auch ein Gedanke, der, wenn die Wahl zwischen Lowcut- und Midcutschuh besteht, für die „goldene Mitte Midcut“ spricht.