Zugegeben: Ein gutes Fernglas ist nicht gerade ein Schnäppchen, und damit man auch lange Freude an einer Neuanschaffung hat, gilt es einiges zu beachten. Wie ein Fernglas funktioniert und welche Qualitäten ein Top-Modell ausmachen, hat SPORTaktiv für dich übersichtlich zusammengefasst.


Ferngläser garantieren outdoor vollen Schaugenuss. Aber nicht nur die Ferne offenbart oft ­interessante Details, sondern auch das Innenleben des ­„Vergrößerungsglases" ...

OBJEKTIV

Die ganz außen liegende Linsengruppe des optischen Systems eines Fernglases nennt man Objektiv. Es erzeugt zunächst ein Bild, das auf dem Kopf steht, seitenverkehrt und verkleinert ist und im Anschluss daran durch das Umkehrsystem wieder in der korrekten Richtung dar­gestellt wird.

UMKEHR-SYSTEM
Zwei Prismen, die das gesamte einfallende Licht mehrfach reflektieren, bilden das Umkehrsystem. Dieses stellt das vom Objektiv auf den Kopf gedrehte Bild wieder richtig. Das Prismensystem ermöglicht (im Gegensatz zum Linsensystem, das bei Ausziehfernrohren zum Einsatz kommt) eine kompakte und handliche Bauart.

FOKUSSIERLINIE
Um ein Bild auch auf unterschiedlichen Distanzen scharf darstellen zu können, benötigt man eine verstellbare Linse innerhalb des optischen Systems. ­Diese Aufgabe übernimmt die Fokussierlinse. Ferngläser können in der Regel ab einem Abstand von 1,5 Metern zum Objekt scharfstellen.

OKULAR
Erst das Okular, das sich unmittelbar vor den Augen befindet, führt letztlich zum gewünschten Vergrößerungseffekt des Bildes. Bis dort ist es ­sogar verkleinert dargestellt. Das Okular funktioniert, vereinfacht ­ausgedrückt, nach dem Prinzip ­einer Lupe.

Gut zu wissen: So erkennst du die Qualität eines guten Fernglases

  • Die Sehfeld-Angabe wird bei jedem Fernglas in Meter oder Grad angegeben und besagt, wie viele Meter man beim Durchschauen auf 1.000 Meter Entfernung einsehen kann. Z. B.: 141 m/1.000 m. Zum Merken: je höher die Zahl, desto besser.
  • Die Transmission beschreibt die Lichtdurchlässigkeit des optischen Systems und wird in Prozent angegeben. Z.B.: 90 %. Hier gilt die Regel: Die Summe aller Eigenschaften macht die wirkliche Güte aus.
  • Hochwertige Ferngläser haben eine Vergütung die auf die jeweilige Glasart abgestimmt ist.
  • HD-Linsen sind eine relativ junge Technologie, nicht jedes Gerät im Handel hat sie eingebaut. Die Farbtreue und der Kontrast ist mit HD-Linsen weit besser.
  • Brillenträger benötigen eine Drehaugenmuschel (s. Bild links) um das Sehfeld zu 100 % ausnützen zu können. Auch die hat nicht jedes Fernglas.
  • Auch immer angegeben: Vergrößerung und Objektivdurchmesser, Z. B. als 10 x 42. Höhere Werte beim Objektivdurchmesser sorgen vor allem bei Dämmerlicht für bessere Bilder; der Nachteil dafür: Das Gerät wird schwerer und unhandlicher.

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