Erkältung, grippaler Infekt, echte Grippe – wir alle kennen die unangenehmen Begleiter der kalten Jahreszeit. Und gerade zum Thema "Erkältung und Sport" kursieren zahlreiche Halbwahrheiten und Mythen. Wir haben uns angeschaut, wie du fit und gesund bleibst.


Was ist eigentlich eine Erkältung? Bei Kälte reagiert unser Körper mit einer verringerten Durchblutung von Haut und Schleimhäuten, um den Verlust von Wärme gering zu halten. Schleimhäute reagieren besonders empfindlich auf den dadurch bedingten Sauerstoffmangel und somit können Krankheitserreger leichter zu einer Infektion führen. Zusätzlich sind Sportler durch „Open Window Effekt" gefährdet: Unmittelbar nach langen oder harten Trainingseinheiten besteht sozusagen ein Mangel an bestimmten Zellen des Immunsystems, was zu einer kurzfristigen „Immunschwäche" führt. Die ersten Stunden nach dem Training sind wir also anfälliger, krank zu werden – Erreger haben recht leichtes Spiel mit uns.

GUT UND WARM ESSEN
Im Winter darf man sich ruhig um ein paar Kilo von seinem Kampfgewicht entfernen. Sind wir zu dünn und ernähren wir uns zu einseitig, leidet auch unser Immunsystem. Eine ausgewogene Ernährung stellt die Grundlage eines infektarmen Trainingswinters dar. Eine gesteigerte Kalorienaufnahme, insbesondere von Kohlenhydraten, erhöht die Köpertemperatur. Dagegen ist der in unseren Breiten beliebte Verzehr von Zitrusfrüchten im Winter völlig unsinnig, da dadurch der Körper gekühlt wird. Vielmehr sollte man warme und durchaus gewürzte Speisen zu sich nehmen. Eiweißquellen wie mageres Fleisch, Eier oder Milchprodukte enthalten wertvolle Aminosäuren als Bausteine des Immunsystems.
  

  
ZINK FÖRDERT REGENERATION
Das Spurenelement Zink ist wichtig für die Funktion gewisser Abwehrzellen und fördert überdies die Regeneration nach dem Sport. Viele Sportler schwören auf eine zusätzliche Einnahme von Zink während der Erkältungssaison und trainingsintensiver Phasen.

HÄNDE WASCHEN
Erkältungskrankheiten werden über die „Tröpfcheninfektion" übertragen. Regelmäßiges Händewaschen, vor allem nach Kontakt mit erkälteten Menschen, reduziert das Risiko einer Ansteckung.

GRIPPEIMPFUNG: JA ODER NEIN?
Die echte Grippe (durch Influenza-Viren ausgelöst) sucht uns meist am Beginn des Jahres von Asien aus heim. Sie muss vom banalen Infekt des Atmungstraktes unterschieden werden. Gegen die echte Grippe kann man sich bekanntlich impfen lassen, was für ältere Menschen, Krankenhauspersonal und eben auch Sportler/-innen durchaus zu empfehlen ist. Aber Vorsicht: Die Grippeimpfung schützt nur vor der echten Grippe!

GENÜGEND SCHLAF
Im Schlaf arbeitet unser Immunsystem auf Hochtouren. Es werden besonders viele Stoffe ausgeschüttet, die unsere Abwehr steigern. Man hat nachgewiesen, dass sich ein Schlafmangel schon nach wenigen Tagen in einer verminderten Antikörperabwehr zeigt.

SPORT TROTZ ERKÄLTUNG?
Selbst der banalste Atemwegsinfekt sollte ernst genommen werden. Bei Fieber und anderen schweren Krankheitssymptomen darf niemals trainiert werden, denn die damit theoretisch mögliche Herzmuskelentzündung ist eine schwere Erkrankung, die zu einer dauerhaften Schädigung des Herzens führen kann. Medikamente gegen Erkältungskrankheiten lindern lediglich die Symptome, die Krankheitserreger werden dadurch nicht beseitigt.

Bei Infekt der oberen Atemwege (wie Schnupfen ohne Husten) ohne Fieber und ohne Erhöhung des Ruhepulses lässt sich ein lockeres Training, z. B. auf dem Ergometer, durchaus vertreten. Im Zweifelsfall sollte aber immer eine Pause eingelegt werden!