Die Großen unter den Skigebieten werden immer größer, bunter und vielfältiger. Das hat zweifellos Vorteile für uns Skifahrer – vorausgesetzt, man weiß die Möglichkeiten zu nutzen und zu genießen. Wir zeigen, wie das funktionieren kann.

Oliver Pichler

Große Skigebiete punkten mit enormer Vielfalt und Abwechslung. Mit vielen Abfahrtsmöglichkeiten auf kurzen oder langen Pisten, zahlreichen Wahlmöglichkeiten zwischen in der Sonne liegenden und schattigen Pisten sowie Skifahrmöglichkeit ober und unter der Baumgrenze. Die enorme Hüttenauswahl ist eine weitere Stärke. Überdies gibt es zahlreiche Funparks und andere Attraktionen“, beschreibt Hansjörg Kogler von den Skiwelt-Bergbahnen Westendorf, womit Gebiete wie die Skiwelt Wilder Kaiser-Brixental begeistern. „Es sind das breite Spektrum verschiedener Schwierigkeitsstufen auf den Pisten und off-piste ebenso wie die zahlreichen Möglichkeiten für Kinder wie Erwachsene, die große Gebiete auszeichnen“, ergänzt Christoph Pfefferkorn aus Lech am Arlberg.

„Zusätzlich zum vielfältigen Angebot punkten die Großen meist mit modernen Seilbahnen und Liften, sehr leistungsfähigen Beschneiungsanlagen und sind bei technischen Neuerungen Vorreiter. Weitere Stärken sind große Kinderparks oder Funslopes“, weiß Georg Bliem von den Planai-Hochwurzen-Bahnen in Schladming. „Unsere Gäste schätzen das attraktive Rundum-Angebot von Skischulen über Nachtpisten bis zu zahlreichen Sportgeschäften und Skiverleihern“, nennt Hannes Schwabl von den Saalbacher Bergbahnen weitere Vorteile. 
„Gute Skifahrer lieben es, dass man in großen Gebieten unendliche Freiheiten erlebt und man sich auf verschiedenen Pisten mit meist viel Höhenunterschied so richtig auspowern kann. Ebenso geschätzt wird die gastronomische Vielfalt, die noch interessanter wird, wenn die Gebiete über Regions- bzw. Landesgrenzen hinausgehen“, weiß Oliver Kern vom Skigebietstestportal www.skiresort.at. „Es macht unseren Gästen einfach Spaß, Gipfel hinauf und Gipfel hinunter sowie durch winterliche Tallandschaften zu fahren. Die immer wieder neuen Eindrücke – bei uns einmal der Blick zum Dachstein, dann auf die Schladminger Tauern – sind den Gästen wichtig“, erzählt Bliem.

Tipps & mehr: Ideen fürs Genießen der Großen

Vorbereitung

  • Pisten- & Skibusplan sichten
  • Tipps und Infos wie bei einem Städtetrip vorab checken
  • Eventuell für den ersten Skitag einen Skiguide buchen
  • Vor Ort im Quartier nach Neuig­keiten und aktuellen Tipps fragen
  • Am ersten Skitag einfahren und sich an etwaiges Leihmaterial (Ski, Schuhe) gewöhnen
  • Erfragen, wo in Quartiernähe die nächsten Talabfahrten und Skibusstationen sind 

Das erste Mal

  • Den ersten schönen Tag für eine große Überblicksrunde nutzen. Gibt es eine solche vom Gebiet vorgeschlagene, dieser folgen
  • Oder mit Skiguide erkunden und vom Insiderwissen profitieren
  • Für weitere Skitage das Gebiet nach Vorlieben in mehrere Teile einordnen. Gibt es vorgeschlagene Teil-Runden, diese probieren
  • Sondieren, wo es bei nicht gutem Wetter (Schneefall, Nebel, Wind und Kälte) ratsam ist, skizufahren

Antizyklisch

  • Auffahrt aus dem Tal vor oder nach den Skischulen. Die starten meist gegen 10 bis 10.30 Uhr
  • Hütteneinkehr nicht mit „allen“, sondern davor, etwa 11.30 Uhr oder später, ab 14 Uhr
  • Im Gebiet Hauptfrequenzpunkte zu Stoßzeiten möglichst meiden – es gibt immer auch Lifte und Pisten, wo weniger los ist
  • Eventuell am Morgen unterschiedliche Startpunkte wählen und zum Ausgangspunkt per Taxi oder Skibus fahren

Als Kenner

  • Im Quartier aktuelle Tipps und Infos einholen
  • Nach Vorlieben genießen, was man skifahrerisch und hüttenmäßig besonders mag und schätzt
  • Zumindest einmal auch eine Überblicksrunde fahren, um Neues zu entdecken und Abwechslung in den Skialltag zu bringen
  • Bei Hütten – neben seinen Favoriten auch neue kulinarische Angebote probieren
     

Keine Piste zweimal
„Zahlreiche Skifahrer wollen an einem Tag keine Piste zweimal fahren. Das ist bei uns in der Skiwelt gut möglich“, beschreibt Kogler eine häufige Erwartungshaltung. Zwei SkiWelt-Touren, im und gegen den Uhrzeigersinn, ermöglichen das ebenso wie die heuer neue Kitz-SkiWelt-Tour. Sie ist aufgrund der unmittelbaren Nähe der Skiwelt zu KitzSki machbar. „Verbunden sind wir über eine kurze Skibusverbindung. Die Busse fahren alle zehn Minuten“, erklärt der Seilbahnchef. Binnen 3 bis 5 Fahrminuten geht es von der KiWest-Gondelbahn zur Pengelsteinbahn, um auf Skiern via Hahnenkamm bis zum Pass Turn weiterzufahren.

Ähnliche kurze Busstrecken verbinden etwa den Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn mit der Schmittenhöhe und diese wiederum mit dem Kitzsteinhorn. „Skirunden gibt es in allen größeren Gebieten. Sie sind, wie etwa die Kitz-SkiWelt-Tour oder die Skicircus Challenge in Saalbach, ein abwechslungsreiches Erlebnis für Sportliche. Dadurch lernt man das ganze Skigebiet auf durchdachter Streckenführung kennen“, verrät Oliver Kern. „Skifahren ist mehr als viele schöne Schwünge zu ziehen. Es soll ein Erlebnis sein, etwa wenn man an einem Tag von Saalbach bis aufs Kitzsteinhorn und wieder zurück auf Skiern unterwegs ist. Der Kontrast zwischen den unterschiedlichen Landschaftstypen, den Grasbergen bei uns und den Hohen Tauern in Kaprun, ist beeindruckend“, betont der Saalbacher Schwabl. 

Ortskenntnisse und Planung
„In einem großen Gebiet tut man sich als Skifahrer viel leichter, wenn man es kennt und bereits öfter dort war“, nennt Kogler Wissen um die Möglichkeiten als wichtigen Faktor, um ein großes Gebiet bestmöglich erleben zu können. Zu wissen, auf welchen Pisten es bei welchen Wetterverhältnissen vorteilhaft ist, unterwegs zu sein, steigert das Erlebnis an nicht idealen Tagen – wenn es etwa schneit, nebelig oder sehr windig ist. 

Um sich möglichst gut und schnell in einem neuen Skigebiet auszukennen und es auch kulinarisch den eigenen Vorlieben entsprechend nutzen zu können, empfiehlt Hansjörg Kogler einen Skiguide zu engagieren. Ein Guide ist, um ohne Umwege das Gesamtangebot zu überblicken, die beste Lösung. „Wenn man das erste Mal in ein so großes Gebiet wie die SkiWelt kommt, ist man überfordert und kann es anfangs gar nicht so auskosten, wie es möglich wäre. Deshalb bieten unsere Skischulen ebenso Guides an wie auch viele Hotels“, weiß der Westendorfer. 
Selbst wer das Gebiet schon kennt, sollte sich am Beginn des Aufenthalts nach den Neuigkeiten, die es jedes Jahr gibt, erkundigen, um sie nicht erst durch Zufall zu entdecken. „Wir haben, um die Orientierung der Skifahrer noch leichter möglich zu machen, im ganzen Skicircus ein einheitliches Leitsystem geschaffen. Und heuer neu gibt es die Navigator App für einfache digitale und mobile Orientierung“, legt Saalbach, so Hannes Schwabl, großen Wert darauf, dass sich Skifahrer einfach zurechtfinden können.

„Fährt man als Skifahrer große Runden, etwa die SkiWelt-Touren, an deren Ausgangspunkt man wieder zurückkommen will, ist es wichtig zu bedenken, dass es zu Verzögerungen bzw. Staus, aber auch zu Wetteränderungen kommen kann. Überdies ist wichtig zu bedenken, dass am Nachmittag nicht alle Lifte gleich lange in Betrieb sind“, rät Kogler. Deshalb brauche es etwas Planung, etwa durch Vorab-Orientierung am Pistenplan. Und falls man auf Skibusse zurückgreifen will, sollte man deren Routen und Fahrpläne kennen.
 
„Mit der Vorbereitung beim Skifahren ist es wie bei einem Städtetrip. Informiert man sich bereits kurz davor und lässt sich Tipps geben, ist das Erlebnis größer“, pflichtet der Lecher Pfefferkorn seinem Tiroler Kollegen bei. „Ich empfehle für große Runden früh zu starten und sie bei gutem, stabilem Wetter anzugehen, um die – bei uns sehr unterschiedlichen – atemberaubenden Panoramablicke genießen zu können. Überdies soll die Hütteneinkehr antizyklisch – bereits um 11 oder 11.30 Uhr – gemacht werden“, gibt Kogler weitere Tipps.

Genießen statt hetzen
„Um den Arlberg in seiner ganzen Vielfalt zu erleben und im Detail zu genießen, empfehle ich fünf Skitage mit jeweils unterschiedlichen regionalen Schwerpunkten“, stellt Christoph Pfefferkorn das Genießen in den Vordergrund. „Bei uns gibt es eine Saalbach-Runde, eine Hinterglemm-Runde, eine Leogang-Runde und eine Tirol-Runde“, beschreibt Seilbahner Schwabl, wie der Skicircus seine Gäste zum mehrtägigen Genuss des Gebiets motivieren will.

Zwar kann man, Fitness und skifahrerisches Können vorausgesetzt, auch die Großen an einem Tag abfahren, was des sportlichen Kicks wegen oder um einen Überblick zu bekommen eine Möglichkeit ist. Skifahrerisch befriedigender ist es, wenn man sich dafür mehrere Tage Zeit nimmt. „Skifahren soll in erster Linie Spaß machen. Nicht der Leistungsgedanke steht im Vordergrund. Daher sollte man selektiv Schwerpunkte setzen ohne den Druck, immer das ganze Gebiet abfahren zu wollen“, empfiehlt Georg Bliem, freudvoll zu genießen. Bewährt hat es sich etwa, der Abwechslung wegen per Skibus zu einem anderen Ausgangspunkt im Gebiet zu fahren und dort den Skitag zu starten.

10 große Skigebiete mit über 100 Pistenkilometern

Arlberg
Lech – Zürs – St. Anton – St. Christoph – Stuben - Warth – Schröcken, 302 km Pisten | 88 Lifte
www.skiarlberg.at

Skiwelt Wilder Kaiser – Brixental
288 km Pisten | 90 Lifte, kombinierbar mit KitzSki (Kitzbühel - Kirchberg, 181 km | 57 Lifte)
www.skiwelt.at, www.kitzski.at

Skicircus Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn
270 km Pisten | 70 Lifte 
Kombinierbar mit Schmittenhöhe (77 km | 28 Lifte) & Kitzsteinhorn (61 km | 21 Lifte)
www.saalbach.com | www.schmitten.at
www.kitzsteinhorn.at

Silvretta Arena
Ischgl – Samnaun, 239 km Pisten | 41 Lifte
www.ischgl.com

Snow Space Salzburg
Flachau – Wagrain – St. Johann, 210 km | 70 Lifte
www.snow-space.com

Zillertal Arena
Zell am Ziller – Gerlos – Königsleiten – Hochkrimml 146,7 km | 52 Lifte
www.zillertalarena.com

Mayrhofen – Zillertal
Penken – Ahorn – Rastkogel – Eggalm
142 km | 44 Lifte
www.mayrhofner-bergbahnen.com

4-Berge-Skischaukel
Planai – Hochwurzen – Hauser Kaibling – Reiteralm 123 km | 46 Lifte
www.planai.at | www.hauser-kaibling.at
www.reiteralm.at

3 Zinnen Dolomiten
Hochpustertal – Südtirol, 115 km | 32 Lifte
www.dreizinnen.com

Nassfeld
Hermagor, 110 km | 30 Lifte
www.nassfeld.at

Quellen: www.skiresort.at; www.bergfex.at