Auf ein Wettkampfjahr wie damals hoffen Marathonis genauso wie die Veranstalter der großen Laufevents. Ob die Hoffnung berechtigt ist? Wir haben uns umgehört. 

Nicole Hofstetter
Nicole Hofstetter

Sich Ziele setzen, hintrainieren, es wochen- und monatelang kaum erwarten können, das gemeinsame Erlebnis mit vielen Tausend Gleichgesinnten genießen: So soll es heuer wieder sein, wenn es nach den Wünschen vieler Hobbyläuferinnen und -läufer ginge. Aber wird es das auch sein? Wir haben bei drei großen heimischen Veranstaltern nachgefragt, deren Marathons allesamt im Herbst 2022 über die Bühne gehen: Michael Kummerer, der trotz Pandemie mit Kärnten Läuft und dem Graz Marathon keine Saison ausgelassen hat. Michael Buchleitner, der hofft, dass sein WACHAUmarathon nach zwei Jahren Pause endlich wieder stattfinden kann. Und Günther Weidlinger, der erstmalig beim Linz Marathon die Organisationsfäden in den Händen hält und dabei abermals auf einen Oktober-Termin statt wie früher auf einen Termin im April setzt.
Wie blicken sie ins Jahr 2022? 

„Ich denke, ich spreche hier für alle Veranstalter und Vereine, die in den letzten beiden Jahren sehr herausgefordert wurden, und erwarte mir zunächst eine deutliche Erleichterung bei der Abwicklung der diversen Bewerbe“, schickt Weidlinger, Veranstalter des zweitgrößten Marathons Österreichs voraus. „Von den großen Laufevents im letzten Jahr sind keine Cluster bekannt. Deswegen ist meine Hoffnung groß, dass alle wieder heiß auf Bewerbe sind“, erklärt der langjährige Spitzenläufer und ehemalige Marathon-Rekordler. Schon in der vorherigen Saison habe man die Dankbarkeit für die Durchführung und professionelle Abwicklung sowie die tolle Stimmung bei den Events spüren können.

„Außerdem ist gerade in Zeiten wie diesen Bewegung eine essenzielle Grundlage für Gesundheit und Lebensfreude“, betont Michael Kummerer. Der Kärnten Läuft- und Graz Marathon-Veranstalter hat bereits in den letzten zwei Jahren bewiesen, was mit langfristiger Planung und unterschiedlichen Konzepten – wie einer Kombination aus realem Lauf und digitaler Begleitung – alles möglich ist. Hinsichtlich der heurigen Saison zeigt sich auch der Veranstalter des WACHAUmarathons, Michael Buchleitner optimistisch, dass sich im Outdoor-Bereich in den wärmeren Monaten viel machen lässt. Zur Organisation gibt Buchleitner zu bedenken: „Man muss vorab von den größtmöglichen Einschränkungen ausgehen – leichter geht es dann immer.“ 

Immerhin: Mit der Impfung lassen sich in der warmen Jahreszeit doch deutliche Erleichterungen erwarten. Im Vorjahr hätte sich zum Zeitpunkt, wo die Organisation der Events längst lief, die Zahl der Erststiche noch in Grenzen gehalten. „Es gilt, Vorkehrungen zu treffen, um für Regelungen, die im Herbst aktuell sein könnten, dann bereit zu sein. Eine weitere Strategie ist es, an den bereits im Vorfeld geplanten großen Laufevents abzuschätzen, was dann wirklich möglich sein könnte“, fügt Buchleitner hinzu. Auch beim Linz Marathon heißen die Schlagwörter Improvisation und Flexibilität. Das Ziel, das zu spüren ist: Die Läuferinnen und Läufer zur Rückkehr zu einer Saison – fast – wie damals zu motivieren.