Freeriden ist im Vormarsch. Jahr für Jahr wagen sich immer mehr Hobbysportler in den Tiefschnee. Allgemeines zur Ausrüstung und was du zu deiner Sicherheit beachsten solltest, erfährst du hier.

DER FREERIDESKI

Im Tiefschnee bieten breite Freerideski mehr Fläche, mehr Auftrieb und erleichtern das Drehen. Es wäre natürlich ideal, wenn du die Chance hast, verschiedene Modelle zu testen, bevor du dich für eines entscheidest.

DIE SKIBINDUNG
Bindungen sind grundsätzlich alle einsetzbar. Breite Ski erfordern lediglich einen breiten Stopper. Wer den Berg mit Fellen unter den Skiern besteigen möchte, braucht eine Bindung mit Geh-Mechanismus. Für diese Kombi gibt es mittlerweile spezielle Freeride-Bindungen, die auch sehr leicht sind.

DER SKISCHUH
Von vielen unterschätzt – aber nur über die Füße erhält der Ski die richtigen Impulse. Deshalb sollte ein Schuh nicht nur bequem sein, sondern vor allem perfekt passen. Am besten führt man im Sportgeschäft ein sogenanntes „Boot Fitting“ durch.

DIE (SCHUTZ-)KLEIDUNG
Ob auf der Piste oder im Gelände – ein Helm ist beim Skifahren sowieso Pflicht. Aber viel mehr Freerider als Pistenfahrer vertrauen mittlerweile auch auf einen Rückenprotektor. Diese „Schutzweste“ schützt die Wirbelsäule, indem sie auch extreme Krafteinwirkungen, wie sie zum Beispiel beim Sturz auf einen Felsen, einen Baumstumpf usw. entstehen können, absorbieren. (Siehe dazu das „Sicherheitspaket“ ab Seite 54). Ansonsten ist der Freerider mit der modernen (und lockeren) Skibekleidung aus Funktionsmaterial bestens gedresst.

DER LAWINEN-AIRBAG
Dieser Airbag, bei vielen Skitourengehern schon Standard, leistet auch Freeridern im Fall einen Lawinenabgangs beste Hilfe. Denn der Airbag, der zugleich Rucksack ist, bläst sich im Unglücksfall blitzschnell auf, erhöht das Volumen des Körpers und hält ihn damit tendenziell an der Oberfläche.

DIE LAWINENAUSRÜSTUNG
Jeder Freerider sollte unbedingt ein „Pieps“ (korrekt LVS, für Lawinen-Verschütteten-Suchgerät) am Körper tragen. Mit ihm werden Verschüttete geortet. Aber egal, ob man das LVS in einem Sportgeschäften ausleiht oder sich eines kauft – es nützt nur etwas, wenn man auch weiß, wie man damit umgeht. Und weil davon im Ernst doch Leben abhängen können, ist es am vernünftigsten, sich von Profis und in einem Kurs oder Camp einschulen zu lassen.
Aber das LVS-Gerät allein genügt noch nicht: Eine Lawinenausrüstung ist (genau wie bei Skitourengehern) für Freerider erst dann komplett, wenn die (zusammenklappbare) Schaufel und die Suchsonde mit dabei sind!

WETTER CHECKEN
Vor dem Freeridetag unbedingt einen Überblick über Wetter und Schneebedingungen verschaffen.

LAWINENBERICHT PRÜFEN
Im Internet kann man sich über die aktuelle Gefahrenlage durch Lawinen informieren.

NIE OHNE SAFETY-PAKET
Dazu gehören in jedem Fall Helm, Pieps, Schaufel, Sonde, Lanwinenrucksack.

SUCHEN ÜBEN
Es reicht nicht, einen Pieps (LVS) zu haben – man muss auch unter Stress damit umgehen können. Am besten üben in einem Camp!

NIE ALLEIN
Selbst der Profi fährt in einer Gruppe von Freunden und Bekannten, denen er vertraut.

ZEICHEN AUSMACHEN,
bevor es ins Gelände geht. So vermeidet man Missverständnisse und kann sich auch über weitere Distanzen verständigen.

EINZELN REIN
Nie mit anderen gleichzeitig in den Hang einfahren, nicht im Hang stehenbleiben – und an einer sicheren Stelle im Auslauf wieder sammeln.

HANDY EINSTECKEN
für den Notfall. Am besten in die Hosentasche, damit es nicht das Signal des an der Brust sitzenden Pieps stört. Während der Suche nach einem Verschütteten muss das Smartphone aber komplett aus sein.


UNSER FREERIDE-PROFI
ROMAN ROHRMOSER aus Ramsau im Zillertal zählt zu den Topstars der Freeski-Szene. Der 28-Jährige wirkte als Fahrer in zahlreichen Skifilmen mit und schaffte den Sprung in die legendären US-Produktionen von Warren Miller Entertainment und Nimbusindependent.com

KONTAKT: www.roman-rohrmoser.com