Medaillen, davon acht in Gold, zwei in Silber, sechs in Bronze: Die dritten Olympischen Jugend-Winterspiele 2020 in Lausanne waren für das Youth Olympic Team Austria ein voller Erfolg. Nicht nur für die Medaillengewinner in acht Disziplinen, sondern für alle 63 Teammitglieder im Alter zwischen 14 und 18 Jahren, unabhängig von deren Ergebnissen.

„Diese Erfahrungen bei einem Großereignis ­dieser Dimension sind für den weiteren sportlichen Werdegang dieser jungen Menschen unglaublich wertvoll“, ist ÖOC-Präsident Karl Stoss überzeugt. Zwischen der überraschenden Bronze-Medaille von Skibergsteiger Nils Oberauer an Wettkampftag 1 bis zum ebenso unerwarteten silbernen Schlusspunkt, den das nordische Mixed-Team am 13. Tag setzte, präsentierte sich Österreichs Wintersportnachwuchs in Bestform. Im Sieg und in der Niederlage.

Bestes Beispiel: Selina Egle, die mit ihrer Doppelpartnerin Lara Kipp als Medaillenkandidatin zu den Rodelbewerben nach St. Moritz angereist war. Einen Tag vor ihrem 17. Geburtstag verletzte sich die Tirolerin beim Training. Bittere Diagnose: Mittelfußknochenbruch, kein Olympia-Start. Doch die beiden jungen Sportlerinnen beweisen Olympic Spirit, blieben in St. Moritz und feuerten fortan ihr Team an. Diese sportliche Haltung zeichnete schließlich auch IOC-Präsident Thomas Bach bei einem Besuch im olympischen Dorf in St. Moritz mit einem persönlichen Gespräch mit den beiden Österreicherinnen aus, bei dem er „als Medaillenersatz und Erinnerung an Lausanne“ je eine Olympia-Uhr überreichte.

Sportlich war die erste Woche von den Alpin- und Biathlon-Erfolgen geprägt. Amanda Salzgeber, Tochter von Olympiasiegerin Anita Wachter-Salzgeber, räumte mit Gold in der Kombination, Bronze im Riesentorlauf und Bronze im Teambewerb gemeinsam mit RTL-Gold­medaillengewinner Philip Hofmann groß ab. Im Biathlon gewann Lukas Haslinger Einzel-Silber, Anna Andexer Sprint-Bronze. In Woche zwei sorgten die nordischen Kombinierer und Skispringer für Höhenflüge. Innerhalb von drei Tagen gab es fünf Medaillen, vier davon in Gold. Lisa Hirner durfte sich als erstes Mädchen in der Nordischen Kombination Jugend-Olympiasiegerin nennen, bei den Burschen feierte Stefan Rettenegger einen Start-Ziel-Sieg. Tags darauf jubelten die Skispringer über Gold und Bronze. Marco ­Wörgötter und David Haagen sorgten für den Medaillen-­Doppelpack!

Wieder einen Tag später gab es Gold für ­Österreichs nordisches Mixed-Team mit Lisa Hirner, ­Stefan Rettenegger, Marco Wörgötter und Julia Mühl­bacher im Skispringen! Apropos Mixed-Teams, die gab es in Lausanne auch in nationenübergreifenden Formaten. Zweimal Gold durch Eishockey-Torfrau Magdalena Luggin (mit Team Gelb und 10 Feldspielerinnen aus 10 Nationen!) und Eisschnellläufer Ignaz Gschwentner (mit der besten 400-m-Runde im gesamten Feld) und einmal Bronze durch Eishockeyspielerin Karolina Hengelmüller war dabei Österreichs beeindruckende Medaillenausbeute. Dementsprechend positiv fiel auch das Resümé von ÖOC Generalsekretär Peter Mennel aus: „Ich bin überzeugt, dass wir mit diesen Athletinnen und ­Athleten in Zukunft bei Olympischen Spielen und anderen ­Großevents viel Freude ­haben werden.“

ÖOC-Medaillen Lausanne 2020

GOLD
Amanda Salzgeber (Ski alpin, Kombination)
Philip Hoffmann (Ski alpin, Riesentorlauf)
Ignaz Gschwentner (Bild, Eisschnelllauf, Mixed-Team-Sprint)
Magdalena Luggin  (Eishockey, 3-gegen-3)
Lisa Hirner (nordische ­Kombination, Einzel)
Stefan Rettenegger (nordische Kombination, Einzel)
Marco Wörgötter (Skispringen, Einzel)
Lisa-Marie Hirner, Julia Mühlbacher, 
Stefan Rettenegger, Marco Wörgötter 
(Skispringen, Mixed-Team)

SILBER
Lukas Haslinger (Biathlon, Einzel)
Johanna Bassani, Vanessa Moharitsch, Witta Walcher, Erik Engel, David Haagen, Severin Reiter (nordischer Team-Bewerb, Mixed)

BRONZE
Nils Oberauer (Skibergsteigen)
Amanda Salzgeber (Ski alpin, Riesentorlauf)
Anna Andexer (Biathlon, Sprint)
Amanda Salzgeber/Philip Hoffmann 
(Ski alpin, Mixed-Team)
Karolina Hengelmüller (Eishockey, 3-gegen-3)
David Haagen (Skispringen, Einzel)