Sport ist für die meisten Zuschauer nur ein Hobby. Für die Vereine, Veranstalter und die Fernsehsender ist es allerdings ein Milliardengeschäft. Profite ergeben sich aus der Werbung, den Übertragungsrechten und nicht zuletzt aus dem Bereich der Sportwetten. Da wird natürlich fast nichts dem Zufall überlassen, besonders wenn es um die Auswahl der Spieler geht. Mittlerweile ist das Erkennen und Anheuern von jungen Talenten übrigens sogar ein richtiger Berufszweig geworden. Die Rede ist natürlich vom Sportscount.
Was ist ein Scout?
Letztlich kann man sich unter einem Sportscout eine Art Detektiv vorstellen. Scouts beobachten junge Talente rund um den Globus und versuchen, die richtigen Kandidaten für die professionellen Vereine zu erkennen und früh zu verpflichten. Dabei verbringen sie viel Zeit beim Beobachten von Amateurspielern, Videomaterial und Statistiken. Ein Scout erkennt die Spieler, die von vornherein viel Talent mitbringen. Genauso wichtig ist es aber, dass die Spieler in der Lage sind, sich in einen Verein einzupassen und das Team mitzutragen. Dabei können Scouts entweder nur für einen Verein tätig sein, oder aber auch zum Beispiel für eine Agentur, die Spieler vermittelt.
Welche Vorteile ziehen die Vereine aus der Erspähung von Talenten
Professionelle Sportvereine wie zum Beispiel der FC Bayern verfügen über gut ausgebaute Programme zur Förderung des Nachwuchses. Doch in einer internationalen Umgebung ist die eigene Basis manchmal einfach nicht genug. Durch Scouts können die Vereine auf Talente zugreifen, die aus einem anderen Umfeld stammen und andere Perspektiven und Fähigkeiten mitbringen. Je früher ein Talent erkannt wird, desto eher kann man es in den Verein und die Philosophie von Trainer und Team integrieren. Später in der Karriere sind Spieler mehr spezialisiert, was sie zwar wertvoll macht, aber gleichzeitig auch weniger flexibel. Junge Talente sind da einfach wesentlich anpassungsfähiger.
Was ein Scout mitbringen muss
Es reicht nicht, sonntags ein bisschen Zeit auf dem Fußballplatz zu verbringen. Ein Scout benötigt ein gutes Auge für offensichtliche Talente und versteckte Fähigkeiten, die erst noch gefördert werden müssen. Dabei muss er außerdem die Ansprüche und Bedürfnisse des Auftraggebers gut kennen und verstehen. Wenn ein Verein nach einem Spezialisten für die Abwehr sucht, dann nützt es wenig, wenn man einen Stürmer im Angebot hat. Scouts benötigen also nicht nur sportliches Verständnis, sondern auch einen strategischen Weitblick. Sie müssen immer genau wissen, wie die Anforderungen des Vereins kurzfristig und langfristig am besten unterstützt werden können. Und ein gewisses Verhandlungsgeschick ist dabei mehr als nur hilfreich.
Keine Vorbehalte
Was ein Scout aber unbedingt mitbringen muss, ist Offenheit. Denn ein perfekter Spieler oder ein aufstrebendes Talent kommt nicht immer in dem Paket, das man sich vielleicht wünscht. Manche Spieler bewegen sich eigenartig, sind aber unglaublich effizient im Erzielen von Toren. Vielleicht würde man in Afrika auf Anhieb nicht nach einem Eishockey-Spieler suchen. Für einen Scout muss die Möglichkeit aber zumindest offenstehen. Denn es gibt nur eine Sache, die noch schlimmer ist, als das falsche Talent für den eigenen Verein anzuheuern. Und das ist, sich genau das richtige Talent durch die Lappen gehen zu lassen.
Moderne Methoden
Scouts müssen sich heute nicht mehr nur auf vergilbte Notizbücher verlassen. Sie können auf eine ganze Reihe von Technologien zugreifen, wie etwa statistische Auswertungen und Videoanalysen. Dabei kommt zunehmend die Künstliche Intelligenz mit ins Spiel, die bei einer langfristigen Analyse die richtigen Daten und mögliche Interpretationen zur Verfügung stellen kann. Aber auch Videotechnik und virtuelle Diagramme sind hilfreich, um die mögliche Einbindung eines Spielers in den Verein zu visualisieren. Das hilft dann auch bei der Struktur des optimalen Trainings für neue und aufregende Talente. Denn natürliche Fähigkeiten werden nur dann zu einem Diamanten, wenn sie mit der perfekten Trainingsmethode geschliffen werden.
Mögliche Entwicklungen
Scouting wird in der Zukunft immer weniger zufällig werden. Daten und Analysen spielen eine zunehmend große Rolle und die besten Talente werden heutzutage immer früher erkannt. Die Nachwuchsarbeit der Vereine tut dabei ihr Übriges, um die Teams in der Zukunft mit den optimalen Talenten auszustatten. Aber auch in einem Zeitalter von moderner Technik und digitalen Wunderwelten ist es oftmals doch der gute alte Instinkt, der die besten Ergebnisse liefert. Denn ein Scout muss natürlich auch wissen, wo er mit der Suche beginnen muss. Und dabei hört er in vielen Fällen nach wie vor auf das eigene Bauchgefühl.


