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Unternehmer, Sportler, Mensch. Walter Güntensperger, Mitbesitzer und Chairman von Huerzeler – das Radsporterlebnis: Was ihn antreibt, über sein Engagement für Huerzeler, wie eine Krise als Chance genutzt werden kann und mehr über die vielversprechende Zukunft des Unternehmens erfahren Sie im großen Interview mit Sandra Scheffknecht.

Er ist ein Profi, was die Reisebranche angeht. 2005 übernimmt der ehemalige CEO von Hotelplan, zusammen mit Marcel Iseli, die von Max Hürzeler gegründete Firma, optimiert und expandiert. Es sind längst nicht mehr nur „Radverrückte“, sondern gesundheits- und genussorientierte Gäste, die sich für unsere Radsportstationen und weltweiten Radreisen interessieren. Und dann kommt 2020. Bestens vorbereitet freuen sich alle auf eine vielversprechende Frühjahrssaison, Gäste und das ganze Huerzeler Team. Nach einem Start, der besser nicht hätte sein können, folgt der 1. Lockdown. Die Coronakrise schlägt heftig zu und ist unberechenbar.

In seiner Ferienwohnung in Falera, Graubünden – hier ist es, wo Walter Güntensperger Kraft tankt und seinen
Ausgleich zum Geschäftsalltag findet. Wir beginnen über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu plaudern:
Seine Leidenschaft zum Sport, zum Unternehmen, zur wirtschaftlichen Lage. Was sind die Zukunftsaussichten,
was bewegt und was möchte Walter Güntensperger seinen Gästen vermitteln – das erfahren Sie im folgenden
Interview.

Sport + Radfahren
Walti oder Günti, wie dich deine Freunde und Stammgäste gerne nennen – Du bist nicht nur begeisterter Radfahrer, sondern überaus polysportif unterwegs. Du liebst Ausdauersportarten, abgestimmt auf die Jahreszeit. Wie bist du zum Rennvelofahren gekommen und welchen Stellenwert hat Sport für dich?
Von meinem Ursprung her bin ich Läufer. Ich liebe es mich leichtfüßig in der Natur zu bewegen. Halte es 3 Tage
ohne Sport gar nicht aus ;). Vor 30 Jahren hab ich bei einem Triathlon im Aegerital mitgemacht. So kam zum
Laufen auch das Radfahren. Ein ausgeliehenes, altes Cilo hat mir dort über die Runden geholfen und eine Leidenschaft in mir geweckt, die bis heute anhält. Ich fahre sehr gerne Rennrad, liebe aber auch knifflige Trails beim Mountainbiken ;). Es ist die Abwechslung, die mich lockt. Ich liebe die Jahreszeiten, darum ist im Winter das Skitouren das ideale Pendant zum Radsport.

Es ist die Kombination, die mir viel gibt – beim Sport kann ich abschalten. Es geht mir dabei nicht um Leistungssport. Ich kombiniere Sport gerne mit Genuss. Das tut dem Geist und der Gesundheit gut. Damit fang ich quasi zwei Fliegen auf einen Streich.

Mallorca + Co
Mallorca ist bei unseren Gästen noch immer DIE Huerzeler Destination. Wie siehst du das und was sind tolle Alternativen, die unser Fernweh wecken?
Mallorca ist top, wenn es um die Kombination von Sport und Genuss geht. Es gibt nicht so schnell eine Destination, die es mit Mallorca, in dieser Hinsicht, aufnehmen kann. Die abwechslungsreiche Topografie, die Infrastruktur, die Erreichbarkeit, Kultur, Land und Leute. Hier findet der genussorientierte und ambitionierte Sportler viel. Mallorca ist abwechslungsreich mit ganz eigenem Flair. Ich habe Mallorca vor vielen Jahren über das Velofahren kennengelernt und es begeistert mich immer noch. Der Klassiker zum Kloster Lluc und der legendäre Prolog, von Playa de Muro aus – das sind meine Lieblingstouren.

Andalusien ist eine gute Alternative, wenn man mal Abwechslung von Mallorca sucht. Auf Lanzarote ist Sommer
im Winter – für all jene, die ganzjährig warme Temperaturen bevorzugen. Griechenland ist mein Geheimtipp.
Es ist die Ursprünglichkeit, die man im griechischen Hinterland noch findet. Das was Mallorca vor 30 – 40 Jahren
war, das findet man in Griechenland noch heute – Ursprünglichkeit kombiniert mit einer super Infrastruktur zum Radfahren.

Weltweite Radreisen
In deiner aktiven Zeit hast du immer wieder als Guide Radreisen geführt. Nah am Gast zu sein, ist sicherlich etwas was Huerzeler sich auf die Fahne schreibt.
Urs Weiss, Max Hürzeler, Marcel Iseli, Tony Rominger und Roger Graf rekognoszieren Destinationen sehr sorgfältig und stellen jährlich ein einzigartiges Programm an weltweiten Radreisen zusammen. Jede Reise ist ein besonderes Erlebnis. Bei uns ist es oft die Radsportlegende, der Gründer, der CEO oder es sind die Besitzer, die die Gäste begleiten. So holen wir die Wünsche und Bedürfnisse der Gäste unmittelbar ab. Nah, engagiert und persönlich dabei zu sein, gehört zu unserer Firmenkultur.

Karriere + Unternehmen
Walti, wie kam es, dass du zusammen mit Marcel Iseli die Firma 2005 von Max Hürzeler übernommen hast? Was war euer gemeinsames Ziel und was die Herausforderung?
Vor ca. 30 Jahren stand Max Hürzeler bei mir im Büro. Damals war ich gerade 37 und neu CEO bei Hotelplan.
Max suchte einen Reiseveranstalter für sein Radsportprogramm auf Mallorca. Das war eine willkommene
Herausforderung, ein Spezialsegment. Damals bedeutete Mallorca hauptsächlich Badeferien. Wir haben
das geändert.

Aus der Bekanntschaft zu Max wuchs über die Jahre eine Freundschaft. Auf einer gemeinsamen Thailandreise
lernte ich dann Marcel kennen. Später, mit 50, evaluierte ich gründlich meine Wünsche und beruflichen Ziele. Die
Sehnsucht nach einer eigenen Firma war so groß, dass ich bereit war die Komfortzone zu verlassen und die unternehmerischen Risiken auf mich zu nehmen. So konnte ich meine Leidenschaft, mein Hobby mit dem Beruf verbinden. Was ein ganz besonderes Privileg ist.

Marcel und ich wurden Partner. Als Sportdirektor verbringt er einen Großteil der Zeit selber vor Ort, auf Mallorca.
Von Beginn an verfolgten wir eine Optimierungs- und Wachstumsstrategie. Vor 15 Jahren waren Aktivferien und
Radfahren bereits ein Megatrend. Wir wollten die Gunst der Stunde nützen und das was Max erarbeitet hatte,
weiter ausbauen. Max blieb uns auch nach der Übergabe loyal verbunden und unterstützte uns noch lange mit
Rat und Tat. Die Größe der Firma verlangte immer mehr nach Strukturen und Abläufen, Verantwortlichkeiten und
Funktionen. Die jahrelange Erfahrung und das Know-How, das wir uns in großen Firmen aneigneten, konnten wir
nun einbringen.

Die Herausforderung war, trotz der Größe, die Kultur, den Groove, den Max als Pionier, Patron und Gründer prägte, beizubehalten. Unsere Gäste sollen die Nähe, die Herzlichkeit, das Engagement, die Geselligkeit spüren. Das «gemeinsam unterwegs mit Freunden» soll gelebt werden. Dazu tragen alle unsere Mitarbeitenden bei. Max als Gründer, Marcel und ich als Besitzer, Urs als CEO mit seinem Team an engagierten Mitarbeitenden – Wir setzen auf gut geschulte, langjährige Mitarbeitende – es sind dieselben Gesichter, die unsere Gäste immer wieder willkommen heißen.

Seit 4 Jahren hast du die operative Führung an CEO Urs Weiss übergeben. Du konzentrierst dich nun auf die Rolle als Chairman. Was hat dich dazu bewegt?
Walti schmunzelt. Ich möchte, dass die Firma unabhängig von mir erfolgreich weiterläuft. Ich bin nach wie
vor in der Firma tätig, einfach übergeordnet. Mein Fokus liegt vermehrt auf strategischen Aufgaben und in der
Unternehmensaufsicht.

Walter Güntensperger bei Huerzler als Interviewgast: Unternehmer mit Weitblick

Eine geeignete Person zu finden, der man sein Business anvertrauen mag, ist keine leichte Sache. Sein Werk in guten Händen zu wissen, ist beruhigend. Was sind die wichtigsten Eigenschaften, die deiner Meinung nach eine Führungspersönlichkeit haben muss?
Eine Führungsperson muss zielorientiert sein, klar und transparent kommunizieren können, darf auch Ecken und
Kanten haben, muss aber spürbar sein. Eine Person mit viel Empathie und Leidenschaft für Radsport, natürlich
mit Erfahrung und Leistungsausweis im Tourismus. Mit Urs Weiss hab ich eine Person gefunden, die für diese Position wie geschaffen ist. Er meistert die Aufgaben seit 4 Jahren als CEO hervorragend – vor allem auch in dieser außerordentlichen Lage. Er verkörpert das, was Huerzeler sich auf die Fahne schreibt: nah, unmittelbar am Gast, engagiert, transparent zu sein. Er führt nicht nur die Firma und das Team, er organisiert und leitet auch die Reisen nach Hawaii, Argentinien und Griechenland. Oft setzt er sich persönlich für die Anliegen der Gäste ein.

Coronakrise
Corona hat das Unternehmen mit voller Wucht getroffen. 2020 war eigentlich ein Totalausfall. Blutet einem als Inhaber nicht das Herz, zuzusehen, wie ein kerngesundes Unternehmen, aufgrund äußerer Umstände, „in die Knie“ gezwungen wird?
Natürlich. Als Touristiker habe ich jedoch gelernt, mit Krisen zu leben. Ein gutes Risiko- und Krisenmanagement ist immer Bestandteil meines Denkens, auch in guten Zeiten. Es beeinflusst die Gestaltung und die Leitung der Firma ständig. Es geht darum, dass man sich den schlimmstmöglichen Fall vorstellt und sich klar wird, was die Firma im Extremfall aushält.

Natürlich nagt diese Krise an unseren Ressourcen. Jetzt kommt uns zu Gute, dass wir jahrelang solide gewirtschaftet haben. Wir sind ein gesundes Unternehmen mit Substanz. Das Instrument der Kurzarbeit hilft uns zusätzlich, um über die Runden zu kommen. Meine Gedanken sind bei den Mitarbeitenden, für die Kurzarbeit natürlich auch Verzicht und große Einschränkungen bedeutet.

Krisen kann man immer auch als Chancen nutzen. Wo siehst du die Chancen von Huerzeler in der nahen Zukunft? Woher nimmst du die Motivation, weiterzumachen?
Genau das tun wir. Wir nutzen die Zeit, um vorzubereiten, zu optimieren und weiter zu digitalisieren. Wir haben
weiter investiert. In den Radpark (mit topaktuellen E-Bikes ergänzt), in das Angebot an Radsportstationen
(Neue Station in Port Alcudia) und die Markenpositionierung geschärft. Das gesamte Design und die Website
sind überarbeitet und modernisiert. So werden wir gestärkt aus der Krise kommen.

Das Bedürfnis, in guter Gesellschaft – unterwegs mit Freunden – zu sein, ist universell. Der Veloboom hat gezeigt, dass mehr Menschen denn je aufs Velo steigen. Damit steigt auch die Zahl der potentiellen Gäste, die sich für Veloferien interessieren. Wir sind optimistisch, gemeinsam schaffen wirs. Wir haben tolle Gäste, davon viele, treue Stammgäste, schöne Destinationen, ein hervorragendes Team. Wir setzen alles daran, dass es so weitergeht.

Gibt es Ideen, zu diversifizieren und Standorte/Destinationen weiter auszubauen?
Wir prüfen viele neue Möglichkeiten, neue Touren- und Angebotsformate und neue Serviceangebote. Damit können wir testen, was bei unseren Gästen am besten ankommt und wo die Wünsche und Bedürfnisse liegen.

Huerzeler hat viele treue Stammgäste. Was möchtest Du diesen Gästen sagen?
Wir sind da. Unser Team ist bereit. Neue Velos sind bestellt. Wir freuen uns auf euch. Wir sind besser vorbereitet denn je, wenn es wieder los geht. Selbst für einen Ansturm, auf den wir alle hoffen, sind wir gerüstet.

Was ist das Wichtigste im Leben?
Dass man sich Mühe gibt – seine Talente und Stärken zu verfolgen. Etwas zu tun, dass einem Freude bereitet. Im besten Fall bereitet man anderen damit auch eine Freude und das beflügelt. Essentiell ist es auch eine Gemeinschaft von Menschen zu haben, bei denen man sich wohl und gut aufgehoben fühlt. Wichtig ist auch, dass man die schönen Momente genießen kann. Erfüllt und zufrieden macht mich, wenn ich eines Tages sagen kann: „Ich habe gemacht, was ich konnte."