Kletterer sind ja oft sehr schlank. Wie entscheidend ist im Klettersport eigentlich das Körpergewicht?

Die Gewichtsfrage ist bei uns vor allem eine Frage des Körper­bautyps. Es gibt natürlich Spitzenkletterer, die sehr dünn sind und dafür durchaus sehr auf ihre Ernährung achten. Und es gibt andere, die das nicht machen müssen.

Wie ist das bei dir selbst?

Ich bin schon vom Typ her schlank und kann so viel essen, wie ich will oder schaffe. Natürlich versuche ich dabei, möglichst aufWettkämpfe Rücksicht zu nehmen. Aber nur kurzfristig, maximal einen Tag vor dem Start.

Konkret: Was kommt bei Kilian Fischhuber an einem durchschnittlichen Tag auf den Tisch?

Ich glaube behaupten zu können, dass ich mich verantwortungsvoll ernähre und nicht sinnlos Ungesundes konsumiere. Ein Besuch bei Fast-Food-Ketten ist da zwischendurch locker drin, solange es nicht zur Gewohnheit wird. Wenn ich von der Uni heimkomme und einen leeren Kühlschrank vorfinde, dann hole ich mir auch oft eine Pizza. Das stört beim Training überhaupt nicht.

Und wie schaut es mit Essen vor oder auch beim Wettkampf aus? Oder auf stundenlangen Routen im Fels? Da reicht die Energie der Pizza aber nicht, oder?

Das muss man unterscheiden. Beim Bouldern, also dem Klettern mit kurzzeitigem höchstem Schwierigkeitsgrad, ist vor allem der richtige Zeitpunkt der Energiezuführung entscheidend. Kurzfristig kann auch ein Red Bull oder ein Gel helfen.­Alpinkletterer müssen dagegen über Stunden oder sogar Tage eine konstant hohe Leistung erbringen. Da muss man schon darauf achten, was man vorher isst und was man mitnimmt. Mir ist einmal ein Hungerast auf der sehr schwierigen Route „Des Kaisers Neue Kleider“ im Wilden Kaiser passiert. Ich benötigte fast 10 Stunden für den Durchstieg und wäre fast gescheitert.

Okay – etwas Erfreulicheres: Was ist dein Lieblingsessen?

Schwer zu sagen – ich esse einfach sehr vieles gern. Wenn ich unterwegs bin, suche­ ich mir meist eine Spezialität der jeweiligen Region aus, in der ich grad bin.