Bildrechte: Flickr Bikes Allen Holt CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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Wer sich dem Radsport verschrieben hat, muss beim Kauf eines Sportfahrrades in der Regel tiefer in die Tasche greifen. Modelle wie Mountainbikes und Rennräder sind alles andere als günstig und, wenig verwunderlich, auch begehrtes Diebesgut. Wir erklären, wo man in Österreich besonders gut auf seinen schnittigen Drahtesel aufpassen muss und welche Präventivmaßnahmen es zu ergreifen gilt.

Obacht in der Steiermark und in Wien

In Österreich werden im Schnitt täglich rund 77 Fahrräder gestohlen – das geht aus einer Broschüre des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie hervor, die im Detail hier als PDF einzusehen ist. Im ganzen Jahr 2015 wurden dem Bundeskriminalamt zufolge 28.018 Fahrraddiebstähle gemeldet – von der Dunkelziffer gar nicht zu sprechen. Ein besonders drastischer Anstieg ist im Zeitraum von 2010 bis 2015 in der Steiermark zu beobachten: Von 2.246 Rädern stieg die Zahl innerhalb von fünf Jahren auf 4.149. Setzt man jedoch die Anzahl der gestohlenen Räder mit den Einwohnern des Bundeslandes und den Fahrrädern pro Einwohner ins Verhältnis, ergibt sich schnell, dass Wien das wohl risikoreichste Pflaster des Landes ist: Hier werden von 1.000 Fahrrädern durchschnittlich acht gestohlen. Platz 2 im Ranking belegt die Steiermark mit einem Schnitt von 4,7.

Aufklärungsquote liegt bei 4,8 Prozent

Ist das Bike erstmal weg, ist die Chance es jemals wiederzusehen, denkbar gering: In ganz Österreich liegt die Aufklärungsquote bei gerade einmal 4,8 Prozent – nur fünf von 100 Bestohlenen sehen ihr Fahrrad also jemals wieder. Am geringsten ist die Aufklärungsquote in Salzburg – hier beträgt sie unterdurchschnittliche 3,7 Prozent. Als besonders gefährliche Abstellorte haben sich Bahnhöfe und Haltstellen (25,8 Prozent) sowie Wohngebäude (28,9 Prozent) entpuppt: Letzteres beweist, dass Fahrräder unbedingt auch im eigenen Mietshaus angeschlossen werden sollten, selbst wenn sie im gemeinschaftlichen Fahrradkeller abgestellt werden. Hier gilt es ein Auge auf die Klauseln im Versicherungsvertrag zu haben. Denn die Hausratversicherung zahlt nur, wenn das Bike aus einem verschlossenen Raum gestohlen wurde, sagt der digitale Versicherer Schutzklick in seinem Blog. Wer also ein besonders teures Mountainbike oder Rennrad sein Eigen nennt, sollte es nach Möglichkeit in der eigenen Wohnung unterbringen und über eine zusätzliche Fahrradversicherung nachdenken beziehungsweise die bereits vorhandene Hausratsversicherung um eine Fahrradklausel erweitern.

Tipps für mehr Sicherheit

Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollten Radsportler einige grundlegende Sicherheitstipps beherzigen:

    • Das richtige Fahrrad: Klingt banal, ist aber effektiv. Denn wer sein teures Rennrad nur für längere Touren nutzt und zum Einkaufen ein unauffälligeres oder gebrauchtes Modell verwendet, mindert das Risiko im Alltag. Das lässt sich auch mit Zahlen belegen: Von den in Österreich entwendeten Rädern sind nur rund elf Prozent stark abgenutzt. Voraussetzung ist natürlich, dass man daheim genug Stellplätze für zwei Räder hat.
    • Das richtige Fahrradschloss: Ebenso essentiell ist ein gutes, stabiles Schloss, bei dem man mit teuren Bikes keinesfalls geizen sollte. In diesem Artikel wird empfohlen, dass das Schloss etwa 10 Prozent vom Wert des Bikes kosten sollte.
    • Richtig anschließen: Wer sein Rad mit zwei unterschiedlichen Schlössern absichert und zudem fest anschließt, anstatt es nur abzuschließen, mindert das Risiko zusätzlich. Doppelt hält bekanntlich besser!