Gesucht ist eine Regenjacke zum Wandern, mit Fokus auf leichtem Gewicht und kleinem Packmaß. Wie findet man die Richtige für sich?
Eine „Notfallsjacke“ für Regen gehört auf jeder Tour in den Wanderrucksack. Ganz klar: Leicht soll sie sein und so wenig Platz wie möglich wegnehmen. Zugleich soll sie in Sachen Wasserdichtheit, Atmungsaktivität und Robustheit – Stichwort: scheuernder Rucksack – kompromisslos funktionieren. Gibt es solche sehr leichten Alleskönner-Jacken eigentlich? Ja, durchaus. Aber dass manche Modelle etwas mehr wiegen als andere, hat auch gute Gründe. „Eine ultraleichte, atmungsaktive und wasserdichte Jacke bringt in der Entwicklung einige Herausforderungen mit sich“, weiß Daniele Grasso, Vice President Product & Apparel bei Jack Wolfskin, zu berichten. „Wichtig ist es, möglichst leichte Materialien auszusuchen, die aber die nötige Robustheit mitbringen, um Langlebigkeit zu gewährleisten. Es gilt auch: Je leichter der Stoff sein soll, desto stärker muss das eingesetzte Garn sein.“
„Es geht um Material, Ausstattung – wie Reißverschlüsse, Anzahl der Taschen –, Schnittführung und Verarbeitung“, erklärt Birgit Wiefler von Schöffel, wie und wo an besonders leichten Jacken Gewicht eingespart wird. Grasso empfiehlt indes, neben dem Gewicht auch den Einsatzzweck für die Jacke mit im Auge zu behalten: „Bei welcher Aktivität wird die Jacke getragen? Welche Features soll sie mitbringen?“ Extraleichtes Gewicht könne auch Reduktion aufs Elementare bedeuten. Wie den Verzicht auf Taschen, Gümmizüge und Ähnliches. „Im Extremfall reicht eine kleine Brusttasche fürs Handy und es kann aufs zusätzliche Gewicht durch Seitentaschen verzichtet werden“, nennt der Jack-Wolfskin-Experte ein Beispiel. Ob man damit sein Auslangen findet, sollte man also beim Kauf mitbedenken.
... und dennoch robust
Vom Trailrunning kennt man besonders dünne und leichte, wasserdichte und atmungsaktive Jacken, die zusammengeknüllt sogar in eine Faust passen. Kann man ein solches Ultraleichtmodell auch zum Wandern verwenden? „Grundsätzlich ja“, meint Daniele Grasso, „da diese aber nicht für das lange Tragen von Rucksäcken entwickelt wurden, kann es schnell zu Verschleißerscheinungen am Material kommen. Wir empfehlen eine Jacke, die für die Beanspruchung beim Wandern designt wurde.“ Schöffel-Expertin Wiefler sieht die Sache ebenso differenziert: „Die Jacken sind meistens leicht und strapazierfähig zugleich. Entscheidend sind Rucksackgröße und -gewicht: Für eine normale Wanderung sollten die Jacken geeignet sein, für eine Trekkingtour wohl nicht.“
Falten und auch Knüllen für ein kleines Packmaß kann man auch Membranjacken übrigens problemlos, versichern unsere befragten Experten. Beschädigungen der Membran könnten allenfalls durch starkes Ziehen auftreten. Und: Design und Farben spielen auch für „Notfallsjacken“ eine wichtige Rolle. „Schnitte werden regelmäßig geprüft und optimiert“, erklärt der Jack-Wolfskin-Experte Grasso – und Schöffel-Expertin Wiefler: „Unsere Jacken gibt es immer in klassischen wie auch in saisonalen, modischen Farben.“