Der Ski-Urlaub wäre wahrlich perfekt, wenn da nicht die schmerzenden Füße wären, die mit Druckstellen versehen und durchgefroren am Abend erst einmal gehegt und gepflegt werden müssen.

Wer noch immer dieses unangenehme Szenario durchexerziert, der begeht einen Fehler oder erkennt die Chance nicht, die das Bootfitting Freunden des Skisports bietet. Bootfitting klingt nur mit dieser hochmodernen Bezeichnung etwas abgehoben, bedeutet aber nichts weiter, als den Ski-Schuh in seiner Form perfekt auf den Fuß abzustimmen.

WARUM MUSS DER SCHUH PASSEN?
Zum einen ist es eine Sache des Komforts: Ein passender Schuh ist bequem, drückt nicht und bringt auch nach längerem Tragen keine negativen Begleiterscheinungen mit sich. Dass es den individuellen Schuh nicht von der Stange gibt, ist keine tiefgreifende Wissenschaft, sondern sollte jedem einleuchten: Jeder Mensch ist unterschiedlich. Die Füße sind es ebenso. Fehlstellungen wie Senkfüße, Spreizfüße und Plattfüße betreffen eine Vielzahl an Menschen und machen es umso nötiger, Schuhe auf die individuelle Fußform anzupassen. Zum anderen ist es eine Sache der sportlichen Leistung: Passt der Schuh perfekt, steigert das nicht nur das Wohlbefinden auf der Piste, sondern optimiert auch die Sporttechnik des Skifahrens. Jeder Skihersteller hat sich im Vorfeld Gedanken zur Kraftübertragung auf den Ski gemacht. Passt der Schuh perfekt, wird die Kraftübertragung ebenfalls optimal umgesetzt. Sicherheit, Ausdauer und Performance werden besser. Energieverluste werden geringer.

 Ein passender Ski-Schuh optimiert den Komfort und die Leistung des Skifahrers / pixabay.com © annca

SO FUNKTIONIERT BOOTFITTING
Im Mittelpunkt des Bootfittings stehen der Fuß und der Schuh. Im Rahmen einer Fußanalyse werden die Füße exakt vermessen. Diese Messwerte werden anschließend auf ein Holzmodell übertragen, das anatomisch ausgeschäumt wird. So entstehen Schale, Innenschuh und Einlegesohle. Vermessung und Übertragung verlaufen hier manuell, so dass dem individuellen Gebilde „Fuß“ auch eine ganz individuelle Behandlung zuteilwird. Der Effekt ist ein individuell angepasster Schuh mit perfektem Sitz. Dieser Schuh muss keinesfalls ein neues Modell sein. Auch „alte“ Schuhe können angepasst werden.

GUT GERÜSTET FÜR DIE SKISAISON?

 passende Ausrüstung ist das A und O für perfekten Ski-Spaß auf der Piste / Bild: pixabay.com © Alexandra_Koch

Ein passender Schuh sorgt für Komfort beim Skifahren und gute Ergebnisse auf der Piste. Doch der Schuh ist nicht alles. Um bestens gerüstet in diese Skisaison zu starten, gibt es diese Checkliste:

  • Skibekleidung: Über einer wärmenden Schicht aus Fleece oder Polartec sollte eine Funktionshose und eine Funktionsjacke getragen werden. Idealerweise wird das Zwiebel-Kleidungs-Prinzip angewandt, bei dem mehrere Kleidungsschichten eine Anpassung an verschiedene Wetterbedingungen ermöglichen. Funktionsunterwäsche aus Merinowolle ist ein Tipp für alle, dies es kuschlig mögen. Handschuhe, Schal und Stirnband runden die Skibekleidung ab. Natürlich ist die Optik zweitrangig, aber spitzeln bei den ÖSV-Stars ist natürlich erlaubt.

  • Skiausrüstung: Eigentlich geht der Trend dahin, Ski-Equipment am Einsatzort zu leihen. Das erspart demjenigen, der sich nur ab und an auf die Piste wagt, eine teure Anschaffung sowie Schlepperei und Schmutz am Skiort. Diesem Ansatz widerspricht natürlich die Idee des individuell angepassten Skischuhs. Die Lösung heißt in diesem Fall: Wer regelmäßig Skifahren möchte, sollte einen individuell angepassten Schuh nutzen – und den Rest des Equipments vor Ort leihen. So können die Vorteile gut kombiniert werden. Die individuelle Schutzausrüstung inklusive Helm und ggf. Rückenprotektor sollten selbst angeschafft werden.

  • Sportwahl: Lange Zeit gab es diese ungeschriebene Aufteilung: Skifahren ist die klassische Wintersportart. Snowboarden dürfen die jungen Wilden und Langlaufen ist etwas für die Seniorenriege. Diese strenge Einteilung ist mittlerweile längst passé. Ob der Weg auf die Skier führt oder auf das Snowboard, ist eine Sache der individuellen Vorlieben. Viele Wintersportler empfinden das Skifahren als sicherer als das Snowboarden. Letztlich ist die Wahl des Wintersports eine Sache der persönlichen Vorlieben. Einen Direktvergleich von Ski, Snowboard und Langlauf hat der Deutsche Alpenverein gemacht. Alle Informationen rund um die Sportart, ihre Geschichte, die Fahrvarianten, Ausrüstung und Notfallausrüstung gibt es hier zum Nachlesen.

  • Skifahren lernen: Natürlich kann es nett sein, mit Freunden zum Skifahren zu gehen. Wenn jedoch das Fahrniveau recht unterschiedlich ist, ist es besser, einen Skikurs zu belegen oder bei einem Skilehrer Privatstunden zu nehmen. Wer bereits Skierfahrung hat, kann einen Kurstag zur Wiedereingewöhnung nutzen oder verstaubte Kenntnisse entsprechend wieder reaktivieren.

  • Vorbereitung: Idealerweise wird mit Blick auf den Skiurlaub nicht nur das passende Equipment zusammengestellt, sondern auch der Körper auf den Sport vorbereitet. Ein vorbereitendes Ski-Workout mit gerade einmal acht Übungen steht hier in Wort und Bild bereit. Wichtig ist diese Art der Vorbereitung wegen der hohen Kräfte, die auf die Muskulatur einwirken. Wer im Vorfeld trainiert, beugt Muskelkater vor und minimiert das Verletzungsrisiko.