Die einzige schlechte Nachricht gleich zu Beginn: Slacklinen ist in vielen Städten Österreichs in den Parks nicht mehr erlaubt. Wenn auch nur teilweise strikt verboten. Konkret mäandert die meditativ-friedliche Sportart irgendwo zwischen still geduldet, verboten und ein paar wenigen legalen Slacklinezonen, erzählt mir Reini Kleindl, der als einer der besten Slackliner mein in der Szene bestens bekannter „Trainer“ für diesen Selbstversuch ist. In unserer beider Heimatstadt Graz schaut es zum Beispiel so aus: Im Stadtpark sind definitv keine Slackliner erwünscht, wenn man Pech hat und auf ein mieselsüchtiges Aufsichtsorgan trifft, kann man einpacken. Im Augarten- und Volksgartenpark ist die rechtliche Lage nicht ganz klar – meistens wird man wenigstens geduldet. „In anderen Städten Österreichs ist es ähnlich“, sagt Reini.


Warum? „Weil angeblich zu viele Bäume in der Vergangenheit durch Slacklines beschädigt wurden. Mir bleibt da trotzdem nur Kopfschütteln über die Gesetzgeber, die den oft jugendlichen Ausübenden diesen Gute-Laune-Sport in den raren städtischen Grünzonen auch noch vermiesen bzw. die friedlichen Kids zu Outlaws machen.“ Aber gut, um kein Öl ins Feuer zu gießen, wollen wir gern Reini Kleindls Appell weitergeben, die Vorgaben der Gesetzgeber beachten. Und unbedingt einen um wenig Geld im Sporthandel erhältlichen Baumschutz (es geht auch ein Stück Rasenteppich aus dem Baumarkt) zwischen der Line und der Rinde anbringen.

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Ein echter Gute-Laune-Sport

Damit genug des Jammerns – es stimmt nämlich wirklich, dass Slacklinen die Laune enorm hebt. Sogar, wenn man sich zunächst einmal auf einen erfolglosen Aufstiegsversuch nach dem anderen beschränkt. Der erste Eindruck: „To slack“ muss wahrscheinlich „schlackern“ heißen (was natürlich nicht stimmt), so sehr wackelt das Ding hin und her, wenn man einen Fuß darauf setzt und es belastet. Mit dem Tipp vom Profi, den zweiten Fuß so dazuzustellen, dass das Bein die Line berührt, ist dagegen sofort Ruhe – gewusst wie!
Ansonsten empfiehlt mir Reini, wie allen Anfängern, den Aufstiegspunkt bei ca. einem Drittel der Slackline zu wählen, leicht in die Knie zu gehen, Oberkörper aufrecht und die Arme seitlich weggestreckt zu halten – und dabei möglichst einen Punkt in Augenhöhe mit dem Blick zu fixieren. Vor allem das mit dem Blick vergesse ich immer wieder. Immer wieder erliege ich der Versuchung, die Line anzuschauen. Sobald man sich dessen bewusst ist und wieder den Profitipp befolgt, geht es auch gleich besser.