Wenn es nur immer so einfach wäre mit dem Klimaschutz! In den Bergen hat man es jedenfalls selbst in der Hand, fürs richtige Klima zu sorgen. Denn dafür braucht’s nur das passende Outfit.

Thomas Polzer
Thomas Polzer


Wenn du in die Berge ziehst, vergiss nicht auf die Zwiebel!“ Auch wenn sich diese Empfehlung komisch anhören mag – sie ist letztlich dafür verantwortlich, dass sich Berg­sportler auf Touren um ihren ganz persönlichen Klimaschutz keine Sorgen machen müssen. „Zwiebelprinzip“ nennt sich das System, mit dem man bei Outdoor-Aktivitäten über drei Bekleidungsschichten und ihre funktionellen Materialien das körpereigene Klima (und damit auch das Wohlgefühl) perfekt steuern kann.

Diese Methode ist zwar nicht neu, aber wichtig genug, um immer wieder kurz erklärt zu werden: Schicht 1 ist die Funktions-Unterwäsche, deren Aufgabe es ist, den Körper trocken zu halten, indem sie den Schweiß von der Haut aufnimmt und rasch weitergibt. Die 2. Schicht, die meist aus Fleece besteht, muss den Körper warm halten, isolieren und gleichzeitig die Feuchtigkeit von der ersten Schicht weiter nach außen abtransportieren und auch den modische Aspekt erfüllen. Die äußere 3. Schicht hat die meisten Aufgaben zu bewältigen. Sie muss den Schweiß und Wasserdampf aus den zwei inneren Schichten nach ganz außen abgeben. Zugleich muss sie vor den äußeren Wettereinflüssen schützen, die aber wiederum  – von starken Wind über schweren Regen bis zur Kälte – völlig unterschiedlich sein können. Und nicht zuletzt ist auch diese Schicht für das modische Outfit verantwortlich …

Wie finde ich die richtige Jacke?
Klingt ziemlich kompliziert, ist es aber nicht, weil die großen Outdoor-Ausstatter speziell im Segment der Outdoor-Jacken, also der dritten Schicht, eine Vielzahl an Modellen anbieten, die tatsächlich das gesamte Spektrum an gewünschter Funktionalität abdecken und zudem auch noch stets mit modischem Touch ausgestattet sind. Diese Vielfalt erklärt aber auch, warum Birgit Baier, Produktmanagerin beim Outdoor-Ausrüster Löffler, für die Suche nach der passenden Jacke zuerst diesen Tipp parat hat: „Das Wichtigste ist, sich vor der Wahl der Wanderjacke genau zu überlegen, wofür diese Jacke verwendet werden soll. Bin ich bei jedem Wetter draußen oder reiner Schönwetterwanderer? Wie lange sind die Touren, die ich plane, und wie wichtig ist das Packmaß? Oder will ich überhaupt eine Jacke, die ich jeden Tag tragen kann?“

Schon diese Auflistung lässt erahnen, dass die Löffler-Expertin zu jeder Frage klarerweise auch die passende Jacke als Antwort parat hat: „Auf langen Bergtouren und für eventuelles Regenwetter sind wasserdichte Hardshell-Jacken aus drei- oder zweieinhalblagigem Material wie etwa WPM-Pocket oder Gore-Tex genau richtig. Speziell unsere Jacken aus WPM-Pocket, alle wasser- und winddicht, atmungsaktiv und extrem leicht, können trotz ihrer Funktionalität auf ein sehr geringes Packmaß reduziert werden, was auf der Tour für zusätzliche Komfort sorgt.“

Genügt eine Jacke als leichter Regenschutz, als wärmende Schicht oder als Windschutz, setzt Birgit Baier auf eine wasserabweisende und/oder winddichte Softshell-Jacke, „die ist etwas wärmer als Hardshell. Praktisch also, um sie bei Wind oder am Gipfel überzuziehen.“ Kleine, leichte und praktische Begleiter bei allen Outdoor-Aktivitäten (auch im anaeroben Bereich) sind sogenannte Hybrid-Jacken und Windshell. „Diese Jacken sind sehr leicht, auf das Wesentliche reduziert und bieten dennoch durch spezielle Materialkombinationen partiellen Wetterschutz. Ideal für Touren an schönen Tagen, für Speed Hiking, für kurze Wanderungen zwischendurch, aber eigentlich für alle, die auf der Suche nach besonders leichten Jacken sind“, sagt Birgit Baier.

Das Wichtigste ist, sich vor der Wahl der Wanderjacke genau zu überlegen, wofür diese Jacke verwendet werden soll.

Birgit Baier, Produktmanagerin bei Löffler

Unterschiedliche Technologien
Von Hardshell bis Softshell, von Fleece- bis Hybrid-Jacke: Die namhaften Hersteller von Outdoor-Mode decken allesamt die ganze Modell-Palette ab. Was sie aber nicht daran hindert, sich nicht nur in modischen Details, sondern auch bei so manch eingesetzter Technologie zu unterscheiden. Die Firma Schöffel etwa nutzt für ihre 3-L-Hardshell­jacke mit Dermizax NX eine wasserdichte und atmungsaktive Technologie der nächsten Generation, wie Birgit Wiefler von Schöffel ­Österreich erklärt: „Eine 3-lagige Hardshelljacke hält zu 100 Prozent trocken und hat trotzdem eine enorme Atmungsaktivität. Bei unserem neuen Material Dermizax NX ist es uns nun gelungen, die Atmungsaktivität zu verdoppelt, ohne in Sachen Wind- und Wasserdichte oder bei den Verarbeitungstechnologien Abstriche zu machen.“

Da „Wanderjacken“ längst auch am städtischen „Laufsteg“ getragen werden, wird auch auf die Kombination aus Funktion und Mode viel Wert gelegt. Als Paradebeispiel nennt etwa Birgit Wiefler die Jacket Bygstad aus der Schöffel-Kollektion: „Dieser extrem leichte, strapazierfähige und atmungsaktive Windbreaker schaut nicht nur toll aus, dank unserer Graphene-Technologie verteilt er die Körperwärme auch optimal über die ganze Jacke.“

Die Firma Löffler wiederum setzt beim modischen Aspekt neben den Trendfarben speziell auf den Faktor Schnitt. „In unserem Sortiment finden sich Wanderjacken“, sagt Birgit Baier, „bei denen man sich aussuchen kann, ob man Slim Fit, also körperbetont, oder Mid Fit mit einer etwas weiteren Taille haben will. Die verschiedenen Schnitte vermitteln auch mehr Bewegungsfreiheit, um das Zwiebelprinzip umzusetzen.“ Womit wir wieder beim eigentlichen Thema Klimaschutz angelangt wären …