Bist du auf der Suche nach einer Einstiegstour, die aber gleich richtig Eindruck macht? Da hätten wir im Mostviertel in Niederösterreich einen echten Tourenklassiker anzubieten: über den Rauhen Kamm auf den Ötscher-Gipfel.

Einerseits gibt es für sportliche Wanderer ja immer wieder Geheimtipps - andererseits auch „Muss-Touren", also Klassiker, die jeder in seinem Wanderleben einmal absolvieren sollte. In Niederösterreich gehört der 1.893 m hohe Ötscher zur zweiten Kategorie. „Wer noch nie dort oben gestanden ist, der hat Niederösterreich noch nicht gesehen", sagen die Einheimischen. Ergänzen muss man dabei: Nicht nur der Gipfel - der Weg ist das Ziel.
Auf den Ötscher kommt man ja grundsätzlich auch auf die recht gemütliche Tour: In Lackenhof in den Sessellift steigen und einfach über den breiten Westbuckel spazieren. Das ist aber, abgesehen von der Aussicht von ganz oben, nicht besonders spannend.

BESSER ÜBER DEN RAUHEN KAMM
Was wir lieber als Tourentipp weitergeben, ist der Aufstieg auf den Ötscher über den „Rauhen Kamm". Richtig, diesen Ostgrat schreibt sich, der Rechtschreibreform zum Trotz, mit einem „h" - auch als Tribut an diesen Klassiker.

 Klassiker Pfiff

Offiziell ist die Tour sogar als Kletterroute, im geringsten Schwierigkeitsgrad I, ausgewiesen. Was in der Praxis bedeutet: Man braucht zwischendurch schon die Hände zum Gleichgewicht halten. Trittsicher und schwindelfrei muss man unbedingt sein, und eine Warnung vor jeder Form von Übermut sei hier eindeutig ausgesprochen! Sicherungsausrüstung ist aber keine notwendig.
Der Ausgangspunkt der Tour ist beim Parkplatz Nestlbergsäge. Sozusagen zum Warmwerden geht es von dort zur „Bärenlacken", und dann recht steil durch den Buchenwald zum richtigen Einstieg in den Grat bei den „tärrischen Häusern". Man folgt nun dem Grat bis zum „Herrenstand" und von da geht es weiter Richtung Westen zum Ötscher-Gipfel.
Über die Schlüsselstelle hilft eine einzementierte Eisenstange hinweg. Dazu ein wichtiger Hinweis: Diese Passage schaut von unten schwieriger aus, als sie letztlich ist! Trotzdem: Wer auf diesem Weg auf den Ötscher-Gipfel gelangt, hat sich die Gipfeljause redlich verdient. Und noch ein Tipp: Bergab kürzen viele diese Tour über das Ötscherhaus ab, von wo man dann gemütlich mit dem Sessellift ins Tals schwebt.