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Trotz Enduro-Aufmachung überzeugt das KTM Macina Prowler Exonic mit Agilität am Trail und Dominanz im technischen Bergauf.


Der Trend zum abgespeckten Minimal-­Assist Bike? Davon will der brachiale Mattighofener mit 750 Wh Akku, 180 mm Gabel, 170 mm Hinterbau und Mixed-Wheel Konzept nichts wissen, hält vielmehr die Fahnen der kraftvoll uphill-flowenden Gegenbewegung hoch. „All in. All out. Dein Ass im Trikotärmel“, so erklärt KTM auf seiner Homepage.

Bosch Performance Line CX Race
Sportliches Herzstück des Bikes ist Boschs limitierter Performance Line CX Race Motor. Voll und ganz auf den Renneinsatz hin ausgelegt, bietet der Motor mit 85 Nm ein vergleichbares Drehmoment zum Standard Performance Line CX, kommt aber mit auf 2,75 kg reduziertem Gewicht und 400 statt 340 % maximaler Unterstützung daher. Sein ­exklusiver Race-Modus sorgt für kräftigere Beschleunigung, die ­Extended-Boost Funktion des E-MTB-Modus schiebt hier nach ­Pedalier-Ende nochmals länger nach – ideal um große Wurzelfelder oder Stufen zu überwinden.

King of Uphill-Flow: das KTM Macina Prowler Exonic im Fahrtest

Aufgesessen
Auch mit 180 cm Körpergröße und 86 cm Innenbeinlänge sitzt es sich am KTM in Größe M langstrecken­tauglich bequem. Die aufrechte, kompakte Sitzposition verteilt die Last in der Ebene wie im Uphill sehr harmonisch zwischen Po und Händen, motiviert zu langen Touren.

Bergauf und bergab
Ob der Eckdaten würde man es kaum glauben – aber die große Stärke des KTM liegt in den Uphills. Der Bosch Performance CX Race schiebt im E-MTB-Modus vehement und kontrolliert, im Race-Modus brachial und mit Nachdruck vorwärts, meistert dank extended Boost so gut wie jede Steilstufe und jeden Wurzelteppich. Um das Potenzial in technischen Uphills ausreizen zu können, verlangt es allerdings nach Konzentration und einiger Übung, sonst findet der wilde Ritt ein schnelles Ende. Genau hier spielt auch die ausgewogene Sitzposition des KTM seine Karten voll aus. Gefühlvoll lassen sich Vorder- und Hinterrad belasten, trotz flachen Lenkwinkels zirkelt das Rad bergauf spurtreu ums Eck.

Bergab ist das KTM weniger wilder Enduro-Racer denn potentes Allmountain – ein echtes Plus für das Gros der Käuferschicht. Denn anstatt ständig nach Geschwindigkeit zu gieren, zeigt sich das Bike auch bei langsamen Geschwindigkeiten agil, wendig und jederzeit gut kontrollierbar. Das KTM verzeiht auch mal den einen oder anderen Fahrfehler und verlangt nach wenig Körperarbeit. Selbst wenn der Körperschwerpunkt in steilen, technischen Passagen mal zu weit nach hinten rückt, bleibt genügend Druck am Vorderrad, um kontrolliert über Steilstufen, Wurzeln und durch Spitzkehren zu navigieren – perfekt für Ein- und Aufsteiger. Warum KTM am Hinterrad allerdings auf kleine 180 mm Discs setzt, bleibt ein (leicht beseitigbares) Rätsel. Insgesamt zeigt sich das KTM Macina Prowler Exonic als ausgewogenes Gesamtpaket für all jene, die im Uphill nach Herausforderungen und bergab weniger nach Speed denn nach technischen Linien oder flowigen, kurvenreichen Trails suchen. 

IM TEST
KTM Macina Prowler Exonic

  • ANTRIEB: Bosch Performance CX Race, 750 Wh
  • RAHMEN: Carbon, 170 mm Federweg
  • SCHALTUNG: Sram XX1 Eagle AXS
  • BREMSEN: Magura MT7, 203/180 mm
  • GABEL: Fox 38 Float Factory, 180 mm
  • DÄMPFER: Fox DHX2 Factory 2Position
  • LAUFRÄDER: DT Swiss HXC 1501 Spline; Schwalbe Eddy Current 29 x 2,6“/27,5 x 2,8“
  • GEWICHT: ca. 24,9 kg
  • PREIS: € 11.999,–