Sport- und Gesundheitspsychologe MMag. Dr. Peter Gurmann macht sich so seine Gedanken über das Altern bzw. die Fitness im Alter ...

MMag. Dr. Peter Gurmann
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Zwei in meinem engsten Freundeskreis haben begonnen, regelmäßig Ausdauersport zu betreiben. Wie es dazu kam? Sie ist leicht übergewichtig und hatte starke Rückenschmerzen. Ein Arzt hat ihr empfohlen, sich einen Ergometer zu kaufen, zu trainieren und Ausgleichsgymnastik zu machen. Er, ehemaliger Spitzenfußballer und knapp über 40, schied bei den Altherrenfußballspielen aufgrund muskulärer Verletzungen vorzeitig aus. Leichtes Lauftraining ermöglicht es ihm jetzt, die Spiele verletzungsfrei zu beenden.

IM WARTEZIMMER
... eines Sportarztes hängt folgender drastischer Spruch: Wer glaubt, keine Zeit für körperliche Fitness zu haben, wird früher oder später Zeit zum Kranksein haben müssen. Lustvolle Bewegung im Alter erleichtert vieles: Eine an der Duke-Universität durchgeführte Studie hat gezeigt, dass man weder jung noch gesund sein muss, um vom Ausdauertraining zu profitieren. Bereits drei Mal in der Woche zu walken hatte bei Patienten zwischen 50 und 67, die an einer Depression litten, nach vier Monaten dieselbe Wirkung wie die Einnahme eines Antidepressivums. Es gab nur einen einzigen Unterschied zwischen Training und Medikament: Das Medikament beseitigte die Symptome rascher, jedoch nicht so nachhaltig.

Einiges spricht auch dafür, dass regelmäßiges körperliches Training depressiven Phasen vorbeugt. Menschen, die regelmäßig Ausdauersport betreiben, haben ein deutlich vermindertes Risiko eine depressive Episode zu erleben. Wenn wir dabei auch noch geistig rege bleiben, können wir mit einem Lächeln feststellen: „Viele altern, manche reifen.“

 

MMag. Dr. Peter Gurmann
MMag. Dr. Peter Gurmann

Sport- und Gesundheitspsychologe sowie Beratungs­lehrer in Klagenfurt.

Kontakt: peter.gurmann@aon.at