Trekkingräder galten lange Zeit als Inbegriff des genussvollen Radfahrens. Wir haben uns näher ­angesehen, wie sich das beliebte Konzept aufs ­E-Trekkingbike überträgt.

Lukas Schnitzer
Lukas Schnitzer

Trekkingbikes bleiben auch als motorunterstützte E-Trekkingräder ein Tipp für Genussradler. „Kunden schätzen die Vielseitigkeit dieser Kategorie, nutzen die Räder auch, um damit in die Arbeit zu fahren, einkaufen zu gehen oder auf kürzeren Strecken als Auto­ersatz“, weiß Martin Winkler, Sales Manager bei Velo de Ville. Das Verständnis vom Trekkingbike hat sich dabei über die Jahre in Nuancen geändert, wie das von Centurions Brand-Manager Mario Meßmer gezeichnete Bild zeigt.

Neben den eingangs erwähnten Alltagsaufgaben sowie kleinen und großen Genusstouren in der Freizeit sind damit auch mehrtägige Radreisen mit Gepäck möglich. Erdacht sind die modernen E-Trekkingbikes vorrangig für den Einsatz auf geteerten Wegen, seltener auf Schotter- oder Forstwegen. „Die Erfahrung zeigt, dass das Einsatzgebiet unserer E-Trekkingräder sich – im Vergleich zum ursprünglichen Trekkingrad – mehr in Richtung befestigter Wege erweitert hat“, so Meßmer. Ein Detail, das die Hersteller etwa auch in der Reifenwahl berücksichtigen. Wer plant, eher auf gröberen Schotter-, Forst- und Waldwegen unterwegs zu sein, der ist vielleicht mit einem E-MTB besser bedient. Velo de Ville schlägt hier mit seinen E-Trekking-Fullys, konträr zum starren Heck mit Federgabel am Gros der E-Trekkingbikes, die Brücke: „Der wesentliche Vorteil des Konzepts ist ein rückenschonendes und komfortables Fahren durch die Vollfederung, Nachteil das erhöhte Gewicht und mehr bewegte – und damit zu servicierende – Teile. Unser Fully liegt aber dadurch auch näher am Offroad-Einsatz, fühlt sich entsprechend auch auf unbefestigten Wegen noch wohl“, erklärt Martin Winkler das Konzept E-Trekking-Fully.

Diamanten und Tiefeinsteiger
Beim E-Trekkingrad sollte die Geometrie einen gelungenen Mix aus Sportlichkeit und komfortabler Sitzposition für lange Tage im Sattel bieten. Zuverlässigkeit und eine stabile Bauweise nennt Mario Meßmer ebenso als wichtige Kriterien wie einen belastbaren Gepäckträger, eine sehr gute Lichtanlage, Seitenständer, Schutzbleche, eine breite, leicht profilierte Bereifung sowie ein bewährtes Motorkonzept von namhaften Herstellern, alles natürlich StVO-konform.

Ein weiterer wichtiger Faktor in der Kaufentscheidung ist die Rahmenform. Bei den Tiefeinsteigern steht das komfortable und sichere Auf- und Absteigen im Fokus. Der Verzicht auf ein Oberrohr bedingt aber auch einen sehr steifen Rahmen, sonst kommt leicht Unruhe ins Fahrverhalten. Der klassische Diamantrahmen ist, wie Mario Meßmer weiter erklärt, die sportlichste und verwindungssteifste Rahmenform. „Komfort“ beim Auf- und Abstieg tritt dabei in den Hintergrund. Trapezrahmen bieten einen Kompromiss aus komfortablem Durchstieg und Sportlichkeit.
Mit welchem Konzept man sich schließlich am wohlsten fühlt, bleibt unterm Strich sehr individuell. Einmal mehr sollte man auch beim E-Trekkingbike nicht auf die Beratung im Fachhandel und eine Probefahrt verzichten.