Perfekte Tourenbegleiter bis agile Trailsurfer – hier verstecken sich die idealen Untersetzer für Allrounder und Entdecker.

Lukas Schnitzer
Lukas Schnitzer


Wer am liebsten ins Unbekannte aufbricht, gern Nachschau hält, wohin die Forststraße am anderen Bachufer führt oder wohin sich der gerade entdeckte Traileinstieg windet, der braucht einen vielseitigen Untersatz. Lange Zu- und Heimfahrten in der Ebene gilt es genauso würdig zu meistern wie endlos lange Anstiege zurück aus einsamen Tälern und technische Klettereien. Wird der eingeschlagene Trail dann doch gröber als gedacht, so helfen nur ausreichend Reserven aus der Patsche. Schließlich soll trotz all dem Abenteuerdrang der Fahrspaß erhalten bleiben. Asketische Crosscountry-Feilen stoßen hier schnell an ihre Grenzen, schwere Enduros sind mitunter ein zu grober Hammer für die feine Klinge der sportiven Entdeckungstouren.

Früher hätte man sofort zum Tourenbike gegriffen. Fullys (selten und für spezielle Gemüter auch Hardtails) mit 29-Zoll-Laufrädern und Federwegen irgendwo zwischen 120 und maximal 140 mm, dazu Reifen mit einem gelungenen Mix aus leichtem Abrollen und starker Traktion. Perfekte Begleiter fürs Gelände, vielseitige Partner für Touren von der schnellen Feierabendrunde bis zum Alpencross; und wie geschaffen als Allrounder für Einsteiger.

Schon gesehen? Scott präsentierte mit dem Spark RC und Spark 900 seine völlig neue Spark Bike-Kollektion.
Mehr erfahren ...

Doch mit dem Trend zum Downcountry-Bike drängt sich eine neue Kategorie unter die Krone der Vielseitigkeit. Unbestreitbare Gene der XC-Kategorie treffen dabei auf moderne Geometrien aus dem Sektor der spaßigen Trailbikes, effizienter Leichtbau trifft auf genügend Fahrwerksreserven irgendwo um 120 bis 130 mm mit durchaus abfahrtstauglichen Komponenten und traktions­starken 29“-Pneus. „Downcountry- Bikes richten sich an abfahrtsorientierte Fahrer, die sich auch vor Anstiegen nicht scheuen. Die Bikes sollten also gut klettern und bergab schlichtweg Spass machen“, ist Veit Hammer von Trek vom Konzept überzeugt. Und auch, wenn sich Downcountry und Tour am Papier ähneln mögen, zielen die Räder doch auf recht unterschiedliche Zielgruppen ab, erklärt Martin Emslander von Scott. Wer nach einem absoluten Allrounder und bequemer, langstreckentauglicher Sitzposition sucht, ist mit einem Touren-MTB bestens bedient. Trotz der etwas sportiveren Ausrichtung sind radikal ausgelegte Downcountrys in kundigen Händen allerdings sicherlich die spaßigere Variante am Trail.

Und was sagen die Trends 2022? Größter Trend ist sicher jener zum Downcountry. Voluminöse Reifen, ausgelegt auf geringen Luftdruck und dadurch maximierte Traktion, sind auch noch aktuell. Dazu übernehmen die Bikes mitunter mehr und mehr Integrations-Konzepte vom Straßenrennsport. Teils sind zwischen Lenker und Rahmen nur noch wenige Zentimeter Bowdenzug und Hydraulikleitung zu sehen. In den höheren Preisklassen hält wie in allen Kategorien die Digitalisierung Einzug. Funkfernsteuerung für Schaltwerk und Dropper? Wer er sich leisten will, sehr gerne!