Auf die Plätze, fertig, Marsch! Nix mit „Einsamkeit in der Natur“: Mit hunderten oder gar tausenden anderen gemeinsam zu wandern, liegt voll im Trend. Aber was macht den Reiz dieser „Wanderevents“ aus? SPORTaktiv hat für dich die Top-Wanderevents für das verbleibende Jahr 2014 zusammengefasst ...


Das „Fjäll Räven Classic“ in Nordschweden ist wohl der bekannteste Wanderevent der Welt. Die 2.000 Startplätze für den Marsch auf dem „Kungsleden“ (Königspfad) sind stets ein Jahr im Voraus ausgebucht. Wer für diesen August noch nicht angemeldet ist, muss also bis 2015 warten. Alternativen des Gemeinschaftswanderns gibt es aber heuer ohnehin genug, denn auch bei uns boomt das Wandern als Marathon-, 24-Stunden- oder andere Gemeinschaftsveranstaltung. Wie ja die Auflistung im Kasten rechts (und das ohne Anspruch auf Vollständigkeit) hinlänglich beweist.
Eine Frage drängt sich allerdings schon auf: Wandern als Event – ist das nicht ein Widerspruch? Schließlich suchen viele gerade die Stille in der Natur statt den Rummel einer Veranstaltung; und ums Schneller-als-andere-Sein geht es üblicherweise beim Wandern auch nicht. Man kann das Thema aber auch aus ganz anderem Blickwinkel betrachten – so wie Stefan Pühringer, Touristiker in Saalfelden-Leogang und dort für den 24-Stunden dauernden „Stoabergmarsch“ verantwortlich: „Wandern ist keineswegs ein Einzelsport, wie ja schon die immer gut gebuchten geführten Wanderungen bei uns in der Region zeigen. Viele möchten ihre Erlebnisse auf den Wegen teilen und die Höhen und Tiefen auf einer langen Wanderung gemeinsam durchleben.“

SPORTLICHE HERAUSFORDERUNG
Bei Wanderevents geht es zwar nicht um Tempo, Zeiten und Klassement, sehr wohl aber um die persönliche sportliche Leistung – in diesem Fall eben um das Durchhalten auf einer langen Strecke mit vielen Höhenmetern. „Ich hab selbst den Stoabergmarsch letztes Jahr bestritten“, erzählt Pühringer, „so lange ohne zu schlafen durchzugehen, ist eine absolute Herausforderung, selbst wenn man Pausen einlegt. Die Gemeinschaft, der Zusammenhalt und die gegenseitige Unterstützung tun da extrem gut.“Das sieht auch Daniela Steinmann so, Touristikerin in der Tiroler Achenseeregion, wo der „Karwendelmarsch“ lange Tradition hat und jährlich 2.500 begeisterte Wanderer anzieht: „Die Leute haben den Event als Ziel vor Augen und bereiten sich dementsprechend vor.“ Der Wandertag sorgt also für Trainingsmotivation, genauso, wie man es vom Laufen oder Biken kennt. Stefan Pühringer nennt noch ein gutes Argument pro Event: „Einer definierten Strecke nachzuwandern und Infrastruktur mit Labestationen, Checkpoints usw. vorzufinden, vermittelt auf so langer Strecke Sicherheit.“Und die vermeintliche Problematik „Massenauflauf am Berg“? Auf langen Distanzen verlaufen sich selbst hohe Teilnehmerfelder, weiß Daniela Steinmann: „Der individuelle Naturgenuss kommt beim Karwendelmarsch sicher nicht zu kurz. Er ist sogar eines der Hauptargumente, dabei zu sein.“


TOP-WANDEREVENTS 2014



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