Bei der Präsentation des neuen Stumpjumper war SPORTaktiv in Deutschland live dabei und konnte beim Trail-Event sogar mit Specialized-Profi Martin Söderström ein paar Runden drehen.


Nur eine Handvoll Medienvertreter wurden Anfang April zur Specialized Germany GmbH nach Holzkirchen in Bayern geladen. Als einziges österreichisches Medium war das SPORTaktiv Magazin bei der Präsentation dabei.

Nach Kaffee und Bircher-Müsli wurden per Videokonferenz mit einem MTB-Produktmanager aus der Specialized-Heimat USA die ersten Fakten und Details präsentiert. Trotz kurzer Standbilder und leichtem Rauschen aus den Lautsprechern wurde uns klar, die Marke mit dem großen S setzt wieder eine Benchmark im Trailbikesegment. Die hauseigene SBCU (Specialized Bicycle Components University) rund um Sebastian Maag brachte die gesamten Details noch einmal auf den Punkt: Specialized hat kürzlich damit begonnen, seine Modellpalette neu zu ordnen.

Der Ur-Stumpjumper HT wurde auf Epic-Hardtail umgetauft, die Epic-Serie deckt mit dem legendären Racefully den Cross-Country- und Marathon-Bereich ab. Damit kommen wir zum nächsten Modellkick: Das Zwischenmodell Camber fliegt vom Trail und wird von einer noch breiteren Stumpjumper-Linie (4 Damen und 11 Herrenmodelle) ersetzt. Das Trail-Erlebnis Stumpjumper beginnt mit einem Einstiegspreis beim Modell Alu Comp von 1.999 Euro.

Rahmen
Aufgeräumt und mit zwei unterschiedlichen, asymmetrischen Ansichten („side-arm frame“)  ist der neue Rahmen sehr gelungen. Um den Mechanikern in den Shops das Austauschen der Züge zu erleichtern, werden die Züge bei den Carbon-Rahmen in Hüllen verlegt. Die Alu-Rahmen müssen ohne Hüllen auskommen. Um mehr Ruhe auf die Trails zu bekommen, haben die Specialized-Techniker an einem neuen Kettenschutz getüftelt und eine mit Noppen versehene Gummiauflage für die rechte Kettenstrebe entwickelt. Ein cooles Teil, das seine Wirkung zeigt. Doch dazu später.

Ausstattung
Neben Sram wird sehr viel Shimano verbaut. Bei den Luftdämpfern setzt man auf die Stärke von Fox bei Gabel und Dämpfern. Bei den absenkbaren Sattelstützen werden die Command Post mit 130 mm (bei Größe S) und 160 mm Hub (bei M/L/XL) sowie X-Fusion verwendet. Perfekt für ein Trailbike.

Women-Modelle
Wie bekannt, sitzen die Damen ziemlich gleich auf den Bikes wie die Männer, somit kommen die Frauen-Modelle des Stumpjumper mit der gleichen Geometrie auf den Markt. Nur die Kontaktpunkte (Griffe, Sattel, Kurbellänge) wurden angepasst und die Dämpfer (Women’s RX Tune) auf das niedrigere Gewicht abgestimmt.

Steifigkeit & Gewicht
Die Produktmanager haben es sich zum Ziel gesetzt, nicht nur einen Rahmen besser zu machen (erfahrungsgemäß ist es die Größe „Large“, die restlichen werden mit den gleichen Konfigurationen angepasst), sondern die Rahmengrößen Small und Medium sowie Large und X-Large gesondert zu entwickeln, da durch unterschiedliche Körpergrößen und Gewichte auch unterschiedliche Kräfte auf den Rahmen wirken. Herausgekommen ist ein steiferer und um ca. 250 Gramm leichterer Small- und Medium-Rahmen. Bei den Größen Large und X-Large wurde noch mehr in die Steifigkeit investiert, trotzdem konnten die Entwickler das Rahmengewicht um 100 Gramm senken.

Geometrie & Kinematik
Der Lenkwinkel wurde flacher, der Reach länger. Beim 29er blieben die Kettenstreben gleich und beim Modell mit 27,5 Zoll wurden sie um 12 Milimeter länger. Mehr Spielraum lässt auch die neue Möglichkeit zu, jeden beliebigen Dämpfer (mit gleichen Abmessungen) verbauen zu können. Neu am Stumpjumper ist auch der Flipchip am Umlenker, der ganz einfach und auch am Trail gedreht werden kann. Das Verdrehen des Konus ermöglicht eine zusätzliche Variation der Geometrie.

Swat-Box
Darauf werden viele Trailbiker stehen. Die Öffnung der Swat-Box (Storage, Water, Air, Tools) wurde vergrößert. Im Inneren des Rahmens bietet das Staufach nun 20 Prozent mehr Platz für Schlauch, Pumpe und Co.

Federweg
Mit den zwei Modellausrichtungen Long Travel und Short Travel variieren nicht nur die Federwege, auch die Reifen wurden auf den jeweiligen Einsatzzweck ausgerichtet, wobei das Short Travel mit 29 x 2,3er-Reifen sehr wendig und verspielt unterwegs und das Long Travel mit den 29 x 2,6er-Reifen den Trail richtig glatt bügelt.

Erster Test
In einer dreistündigen Ausfahrt zusammen mit dem SBCU-Team von Specialized und mit Bike-Profi Martin Söderström hatten wir exklusiv die Möglichkeit, das neue Stumpjumper zu testen. In der kurzen Zeit kann man nur bestätigen: Die Geometrie ist gelungen und der Rahmen ist perfekt auf die 29-Zoll-Bereifung abgestimmt. Geometrie und Fahrwerk harmonieren, ein Spaßgerät der Extraklasse ist geboren.

Mehr Infos: www.specialized.com