Franz Klammer begrüßt uns mit seinem unvergleichlichen Lachen: „Gestern war ich mit meinem Enkel am Zauberteppich hier in Bad Kleinkirchheim.“

Alfred Brunner
Alfred Brunner


Ein Kreis schließt sich also – ja, wie die Zeit vergeht. Nur einen Katzensprung vom Kinder-Zauberteppich entfernt, gewann die Skilegende Franz Klammer oder besser gesagt „Franz“ – wie ihn hier jeder kennt und nennt – sein erstes bedeutendes Skirennen im Jahr 1971: eine Europacup-Abfahrt auf der K70. Diese ist heute eine eigens für Skitourengeher gesperrte und gesicherte Strecke, die bis zum Aussichtsberg Wöllaner Nock auf 2.145m führt.

Was 1971 begann, gipfelte 1976 im Heldentum, der Rest ist Geschichte. Weltweite Sportgeschichte, die bis heute ausstrahlt und Franz richtig fit hält. Ein Teil seiner perfekten und stimmigen Selbstvermarktung bringt ihn immer wieder auf die Skipiste, von der Kärntner Heimat Bad Kleinkirchheim über Südtirol bis nach Colorado oder New Mexiko in den USA, meist als Teil einer Marketingkooperation. Auch sein Heimatrevier Bad Kleinkirchheim hat seit 10 Jahren das Meet & Greet-Paket „Ski vor 9 mit Franz“ im Programm, das für echte Skifans ein doppelter Genuss ist. Erstens starten die Gondeln schon um 7 Uhr und damit zwei Stunden vor dem Rest. Damit sind perfekte Pistenteppiche zum rasanten Carven garantiert. Und zweitens zeigt der Skikaiser Franz mit seinen jungen 69 Jahren, dass er nicht umsonst noch immer die Bestenliste an gewonnenen Weltcup-Abfahrtsrennen (25 Siege) anführt. Er kanns immer noch!

Bevor es für die rund 40 Teilnehmer losgeht, wird noch aufgewärmt. Klammer's Freund Wolfgang Krainer von der Skischule Krainer bringt uns mit Dehnungs- und Mobilisierungsübungen auf Betriebstemperatur. Wolfi's einziger Tipp fürs Skifahren: zentral am Ski stehen, um immer die Kontrolle zu behalten! Die Abfahrten zeigen sich dann von der besten Seite. Der griffige und völlig unbefahrene Schneeteppich motiviert zu rasanten Schwüngen. Das Niveau der Teilnehmer ist am oberen Level. Ganz vorne bewegt sich aber einer in einer ganz eigenen Liga: der Franz. Mit seinem wenig taillierten HEAD-Riesentorlaufski zeigt er, dass er scheinbar gar nichts verlernt hat: Er kann schnell geradeaus, er kann den mittleren Schwung und er beeindruckt mit engen Wedelschwüngen, als wären wir noch in den 70er-Jahren. Einfach nur cool. Nach gut zwei Stunden ist der Pistenspaß vorbei und der gemütliche Teil in der Klammer-Stubn auf der Kaiserburg beginnt. Jeder Teilnehmer bekommt sein Foto mit dem Kaiser und danach warten ein Brunch inkl. der köstlichen Frigga. Von Franz selbst gibt es dann auch noch ein Geschenk: einen Flachmann für die nächste Stärkung am Berg.

Seine beeindruckende Volksnähe beeindruckt. Trotz der über 50 Jahre andauernden Erfolgswelle – jüngst wieder befeuert durch den erfolgreichen Kinofilm „Chasing the line“ – ist der Franz immer der Franz geblieben.

„Ski vor 9 mit Franz“ gibt es im Frühjahr 2023 noch an drei weiteren Terminen: 7., 14. und 21. Februar 2023. Tipp: Schnell anmelden, da die max. 50 Plätze meist schnell vergeben sind.