Einer der größten Spielverderber beim Skifahren? Kalte Finger! Umso wichtiger ist es, den passenden Skihandschuh zu finden. Wir werfen einen genaueren Blick auf ein oft unterschätztes Ausrüstungsteil.

Claudia Riedl
Claudia Riedl


Beim Skifahren befassen wir uns mit neuen Skiern, Skischuhen, Funktionsunterwäsche. Ein Ausrüstungsteil steht aber leider oft im Schatten seiner Kollegen: der Skihandschuh. Zu Unrecht, denn Skihandschuhe sind mehr als nur ein hübsches Accessoire und erfüllen gleich mehrere Funktionen auf einmal: Sie schützen vor Kälte, Nässe und Verletzungen, sorgen für einen sicheren Griff und stellen die Beweglichkeit der Hand sicher.

Wie die Handschuhe den vielen Anforderungen gerecht werden? Indem sie zum Beispiel auf die richtigen Materialien setzen. Welche Materialien das sein können, erklärt uns Expertin Andrea ­Zanier von der Kommunikationsagentur azett kommunikation, die unter anderem den Handschuhspezialisten Zanier Gloves betreut: „Daune, PrimaLoft® oder auch nachhaltige TirolWool® gewährleisten eine gute Wärmeisolierung. Diese ist gerade beim Skifahren wichtig, da hier die Aktivität beispielsweise durch Liftfahrten unterbrochen wird.“ Atmungsaktivität ist ebenso ein wichtiger Faktor für einen guten Skihandschuh – schließlich friert man auch, wenn verschwitzte Hände wieder abkühlen. „Für ein hohes Maß an Atmungsaktivität sorgen Membranen wie Gore-Tex®, die den Feuchtigkeitstransport nach außen unterstützen.“

Kommen wir zu einer Frage, die sich viele Skifahrer beim Handschuhkauf stellen: Fingerhandschuhe oder Fäustlinge? Von unserer Expertin wissen wir, dass bei Zanier in Summe mehr Fingerhandschuhe verkauft werden. Das hat allerdings damit zu tun, dass im Sommer für Bergsport wie Klettern fast nur Fingerhandschuhe nachgefragt werden. „Im Winter gehen im Damen- und Kindersegment aber mehr oder gleich viele Fauster über die Ladentheken, da diese Modelle besser wärmen und sich leicht an- und ausziehen lassen“, so Andrea Zanier. Die gute Wärmeleistung kommt vor allem den Frauen zugute, da diese häufiger frieren als Männer – aus zwei Gründen: Weibliche Körper stellen schneller auf Notversorgung um und verfügen über weniger Muskelmasse als Männer. In puncto Bewegungsfreiheit hat allerdings der Fingerhandschuh die Nase vorne, da bei ihm jeder Finger einzeln verpackt ist. Der Vorteil: Durch die Beweglichkeit der Hände kann ein Sturz leichter abgefangen werden. Letztendlich kommt es bei der Wahl des Modells aber auf das individuelle Empfinden des Wintersportlers an.

Gute Wärme­isolierung ist gerade beim Ski­fahren wichtig.

Der modische Aspekt spielt bei den Skihandschuhen eine eher nebengeordnete Rolle. Nach wie vor ist Schwarz die erklärte Lieblingsfarbe, da sich diese Couleur leicht mit jedem Ski-Outfit kombinieren lässt. Zurückhaltende Optik, aber edle Details „wie geprägtes Leder oder überraschende Steppungen auf der Oberhand“, das sieht unsere Expertin zurzeit im Fokus. Wer es bunter oder ausgefallener mag, findet zum Beispiel Modelle in Kontrastfarben, mit Kunstpelz oder in lässigen Camouflage-Prints auf dem Markt. Auch das Thema Nachhaltigkeit, das in der gesamten Outdoor-Branche starke Präsenz zeigt, hat im Handschuh-Sektor Fuß gefasst. So entwickelte etwa ­Zanier, als erste klimaneutrale Handschuhmarke weltweit, mit dem Fair Fashion Label Bleed Clothing den veganen Outdoor-Handschuh „Bleed X Zanier“, der überwiegend aus Recyclingmaterialien besteht und in seinen Einzelteilen wieder dem Recyclingkreislauf zugeführt werden kann.

Auch noch gut zu wissen: Um die Funktionalität deiner Handwärmer lange zu erhalten, solltest du sie richtig pflegen. Unsere Expertin rät: „Die Handschuhe nach dem Gebrauch am besten schonend mit der Hand und Feinwaschmittel waschen. Nicht auswringen, sondern in einem Tuch außen trocken drücken.“ Die Handschuhe beim Trocknen keiner Hitze aussetzen (z. B. am Heizkörper), damit die Materialien keinen Schaden nehmen.