Camping. Wer bei dem Wort noch an holländische Pensionisten im Wohnmobil denkt, hat die Entwicklung der letzten Jahre ein wenig verschlafen: Mit der wiederentdeckten Lust am Outdoorsport und -abenteuer stieg gerade bei den Jungen auch wieder die Freude am Übernachten unterm freien Himmel sprunghaft an.


Weniger auf Campingplätzen allerdings - sondern möglichst individuell, wohin es einen gerade verschlagen hat. Da stellt sich aber die Frage: Ist das eigentlich ganz legal möglich?

Eines gleich vorab: Die gesetzlichen Regelungen sind in Österreich und in ganz Europa eher restriktiv, aber es gibt schon Orte, wo es möglich ist. Pauschalaussagen zu diesem Thema zu treffen, ist aber eher schwierig. Der Grund: In Österreich ist diese Form der Gesetzgebung nicht Bundes-, sondern Ländersache und dementsprechend uneinheitlich geregelt. In Italien steht es sogar den Kommunen frei, autonom zu entscheiden.

Ein paar­ ­Beispiele: In Oberösterreich und der Steiermark etwa ist Lagern und Zelten oberhalb der Waldgrenze (dem sogenannten alpinen Ödland) zulässig, sofern es sich nicht um eine gesondert geschützte Zone handelt. Auch im Burgenland ist im freien Land das Zelten für Gruppen unter zehn Personen und höchstens drei Tage erlaubt. Und ebenso in der Schweiz, Skandinavien oder Schottland gibt es ein „Jedermannsrecht", welches das vorübergehende­ Campieren im freien Land ermöglicht ­­- sofern es nicht von der jeweiligen ­Gemeinde gesondert eingeschränkt wurde.

STRENGE KONTROLLEN
Anders schaut es zum Beispiel in Tirol oder Kärnten aus - hier „wild" zu campieren, ist in jedem Fall verboten. Konkret bedeutet das: Es empfiehlt sich immer, sich vor einer Reise über lokale­ Gegebenheiten zu erkundigen und dann lieber noch einmal vor Ort nachzufragen. Befindet man sich in einem Nationalpark, Naturpark oder einer anderen Schutzzone, dann kann man aber sicher sein: Campen ist nicht erlaubt - und dort wird meist auch streng kon­trolliert und Strafen sind beträchtlich.


MIT DER NATUR AUF TUCHFÜLLUNG
Fakt ist jedenfalls, dass seit einigen Jahren das Übernachten unterm Sternenhimmel eine Renaissance erlebt - Umsatzzuwächse beim Equipment zeigen es. Die Gründe sind vielfältig. Zum einem gibt sicher gerade bei den Jungen einen Hang zur Individualisierung - und generell den Wunsch, intakte Natur hautnah und unverfälscht zu erleben.

Nicht zuletzt hat sich auch - im Vergleich zu vor zehn und mehr Jahren - bei der Ausrüstung viel getan. Heute bekommt man eine vollwertige Ausstattung locker in einem Rucksack unter, der dann noch immer weniger als 15 Kilo wiegt. Trotz leichten Gewichts hält das Zelt auch bei Dauerregen dicht (unsere Empfehlung: beim Kauf auf eine angegebene Wassersäule von 3.000 mm oder mehr zu achten) - und auch im leichten Schlafsack gibt's kein Frieren mehr.


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