Eigene Bekleidung fürs Trailrunning? Mit smarten Features bringen spezifische Jacken und Shorts echten Mehrwert am Trail.

Lukas Schnitzer
Lukas Schnitzer

Trailrunning in Sporthose und Funktionsshirt? Funktioniert natürlich. Doch wie überall, wo Spitzen­athleten gemeinsam mit ihren Ausrüstern am perfekten Equipment tüfteln, hat sich auch der Markt der Trailrunning-Bekleidung in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Smarte Features und spezifisches Design heben die Trail-Teile teils stark von ihren „Straßen-Pendants“ ab, sorgen für deutlich mehr Komfort auf Läufen abseits der Zivilisation und machen teils sogar (Lauf-)Rucksäcke obsolet.

Lara Marie Weiß von Trail-Vorreiter Dynafit sieht am Trail neben Leichtigkeit, Stauraum und Funktion vor allem auch die klassischen Themen Atmungsaktivität, Feuchtigkeitstransport und Wetterschutz im Fokus der Produktlinien. Was man nun wirklich anzieht, das hängt natürlich stark vom Einsatz ab. Steht ein Ultra­-Lauf mit 40 und mehr Kilometern an oder ist ein kurzer, steiler Vertical geplant? Und welches Wetter wird prognostiziert? Zur Grundausstattung, so Axel Bauer vom italienischen Bekleidungsspezialisten Karpos, gehören neben einem atmungsaktiven Laufshirt auch eine Wind- oder Regenjacke (bei vielen Wettkämpfen ist der Wetterschutz sogar vorgeschrieben), eventuell Ärmlinge sowie angenehme Laufshorts, bestenfalls mit hochwertiger Innenhose.

Smarter Stauraum
Leichte Shirts, die sind universell. Der große Unterschied zu normaler Laufbekleidung liegt in den Shorts und Hosen. Diese bieten rund um den Bund und teils an den Beinen Platz für Gels, Riegel, Handschuhe, Mützen, Handy, klein verpackte Jacken und teils sogar faltbare Trinkbeutel, wie Bauer erklärt. Je nach Taschenanzahl und Volumen lässt sich hier auf individuelle Bedürfnisse eingehen, ein Laufrucksack/eine Laufweste um Stauraum ergänzen oder ganz ersetzen. Karpos setzt dabei auf eine lockere Überhose, die sich mit fünf verschieden Innenhosen (dort ist der Stauraum integriert) in unterschiedlicher Ausstattung und Länge kombinieren und somit an Distanz und Witterung anpassen lässt. Andere Hersteller, etwa Dynafit, haben Shorts mit fest vernähten Innenhosen und dort integriertem Stauraum im Sortiment.

Wind und Wetter
„Im Gegensatz zum Laufen in der Stadt ist man beim Trailrunning den Elementen und vor allem dem mitunter schnell umschlagenden Bergwetter ausgesetzt“, gibt Weiß zu bedenken. Ein Faktor, den es auch bei der Bekleidung zu berücksichtigen gilt. Hochwertige Jacken sind hier ein wichtiges Schlüsselelement. Spezifisch für Trailrunning entwickelte Modelle überzeugen neben minimalen Packmaß (so kann man sie immer dabei haben) auch mit funktionalen Kapuzen und oftmals Schnitten, die es auch erlauben, den Laufrucksack „darunter“ zu tragen, weiß Bauer. Da die eierlegende Wollmilchsau noch nicht gefunden ist, empfiehlt der Fachmann sowohl eine hochwertige Regen- als auch eine leichtere, atmungsaktiver Windjacke im Schrank zu haben – und je nach Wetterprognose zu variieren.