Sie sind Schutzausrüstung und Lifestyle-State­ments in einem. Was bei MTB-Helmen und -Brillen Stand der Technik (und Optik) ist. 

Christof Domenig
Christof Domenig

Die wahre Kunst des Konstrukteurs ist es, an sich widersprüchliche Eigenschaften in Einklang zu bringen. So auch bei den Mountainbikehelmen, was das Dreigestirn „Gewicht–Belüftung–Sicherheit“ betrifft. „Hi-EPS – das steht für High Expanded Polystyrol – ist bei Bikehelmen nach wie vor die Materialgrundlage für einen sicheren Helm. In den letzten Jahren haben sich die Fertigungstechniken aber stark weiterentwickelt und so sind die Helme mittlerweile schlanker und leichter als noch vor einigen Jahren – bei größerer Sicherheit“, berichtet Moritz Maier von Alpina.

Auch auf die verschiedenen MTB-Disziplinen, von Allmountain bis Freeride, könne mit neuen Techniken besser reagiert werden: „Durch ein tiefergezogenes Heck oder einen ¾-Helm wird zum Beispiel eine größere Schutzfläche erzeugt.“ Zur Sicherheit gehören zunehmend auch smarte Technologien. Alpina verwendet „Tocsen“ – „ein System aus Sturzsensor und App, das einen Sturz erkennt und einen Notruf abgibt, falls es die verunfallte Person nicht mehr selbst kann“.

Um den richtigen Helm zu finden, kommt es – logisch – auf den Einsatzbereich an. Was aber für alle wichtig ist: „Der Helm muss gut auf den Kopf passen, denn nur wenn er optimal sitzt, ist der volle Schutz gegeben.“ Kopfformen sind unterschiedlich, daher den Helm probieren und nicht nur nach Optik und Größenangabe auswählen. 
Zum Stichwort Optik: „Dass der Helm gefällt, ist schlussendlich kaufentscheidend. Cleane Looks, geschlossene Oberflächen mit integrierten Lüftungssystemen und erdige Farben liegen 2022 im Trend – wie Moon-grey-peach, Coffee-grey oder Dirt-blue“, weiß Maier.

Sehen und gesehen werden
Die Bikebrille ergänzt das Sicherheitspaket. „Sie muss rundum Schutz vor UV-Licht, aber auch Splittern und Schmutz bieten“, erklärt Marius Cadalbert von Spect Eyewear. Wie beim Helm gilt, auf die Größe der Brille zu achten. „Wir konzentrieren uns stark auch auf den Tragekomfort und festen Sitz. Neben dem Schutz ist die kontrastreiche Sicht für uns der wichtigste Aspekt bei einer Sportbrille.“

Es gibt auch interessante Technik-Innovationen am Markt – bei Spect Eyewear etwa die Technologie einer „freischwebenden Linse“ – was für einen besonders angenehmen Sitz sorgt. Eine gute Belüftung schützt vorm Beschlagen, photo­chromatische Scheiben passen sich automatisch an die Lichtverhältnisse an. Und damit man lange Freude an seiner Brille hat, rät Cadalbert: „Zum Abspülen pH-neutrale Seifen und lauwarmes Wasser verwenden. Und die Brille stets im Etui aufbewahren und transportieren – das ist matchentscheidend.“