Rauchwart im Südburgenland ist ein netter Ort mit einem Badesee als Hauptattraktion. Das ist aber nicht der Grund, warum ich am 7. November in der Früh ins Auto klettere, um mir am Sportplatz von Rauchwart die Startnummer 99 abzuholen. Der Club Supermarathon Austria ist dafür verantwortlich, dass der Abschluss der „Neun Länder, neun Läufe" im Burgenland stattfindet.

Von Wolfgang Kühnelt


Jürgen Penthor und seine Vereinskollegen wollten vergangenes Jahr eigentlich nur interne Meisterschaften austragen, doch schon bei der Premiere gingen über 50 Leute ins Rennen rund um den Badesee. Heuer meldeten sich fast 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus halb Österreich und aus Ungarn an, 216 kamen in die Wertung.

Damit ist, das sagt mir Jürgen vor dem Start, der Plafond für so einen Wettbewerb auch erreicht. De facto stemmen die Rauchwarter ohne nennenswerte Sponsorgelder, dafür aber mit viel Eigenleistung, eine Laufveranstaltung mit familiärem Charakter, bei der organisatorisch alles bestens funktioniert. Der Rundkurs, den ich an diesem Vormittag viermal zu bewältigen habe, ist gar nicht so flach, wie man sich das hier erwarten würde. Die zwei deutlich ausgeprägten Anstiege machen mir schon ab Kilometer 5,5 zu schaffen, die Müdigkeit einer langen Laufsaison steckt spürbar in den Beinen. Die erste Runde schaffe ich zwar in den angepeilten 25 Minuten und zwar auf die Sekunde genau, doch dann meldet sich kräftiges Seitenstechen und die Beine werden von Kilometer zu Kilometer schwerer. Also beschließe ich, die Jagd auf die persönliche Bestzeit einzustellen und so gut es geht, das Finale meiner 9er-Serie zu genießen.

221 KILOMETER SEIT MÄRZ
Im Ziel lande ich auf Platz 21 und damit zumindest im Mittelfeld. Nach ein paar Fotos erfreue ich mich an den Kuchenvariationen, die die örtliche Bevölkerung gegen freiwillige Spenden zur Verfügung stellt, und feiere still und heimlich das Gelingen meiner Österreich-Tour. Seit März bin ich 221 Kilometer in den neun Bundesländern gelaufen, über 3.400 Kilometer mit Auto, Zug und Bus zu den Wettbewerben gefahren. Jetzt ist erst einmal Pause angesagt, bevor die nächsten Pläne geschmiedet werden. Sie kennen das ja sicher: Nach dem Lauf ist vor dem nächsten Lauf.

An dieser Stelle ein Dank an die Veranstalter in Wels, Bludenz, Blumau, Hallein, Imst, bei Kärnten läuft, in der Wachau, in Wien sowie im schönen Rauchwart. Ein ebenso großer Dank geht an meine Familie, an meine Ausrüster und an das SPORTaktiv Team.


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