Sechste Folge, sechster Halbmarathon: „Kärnten läuft“ steht im August auf dem Programm. Das gesamte Wochenende vom 21. bis zum 23. 8. wird am Wörthersee der Laufsport zelebriert, vom Kinder-, Familien-, Frauen- und sogar Hundelauf bis zum Viertel- und Halbmarathon am Sonntag. Nur am Samstag braucht man gute Nerven, wenn alle gleichzeitig auf Parkplatzsuche sind, um ihre Startnummern in der Running City am See abzuholen.

Von Wolfgang Kühnelt


Der Sonntag startet mit herrlichem Laufwetter, es ist sonnig, aber etliche Grade kühler als in den vergangenen Jahren. Dazu kommt ein perfekter Shuttleservice mit Bussen und Zügen samt neuem Bahnhof bei Minimundus. Auch die Kleiderabgabe funktioniert reibungslos, man kann Michi Kummerer und seinem Team der Kleinen Zeitung wirklich ein Lob aussprechen. Das sehen wohl auch andere so, das Teilnehmerfeld ist wieder stark besetzt, aus vielen Nachbarländern sind sie gekommen und die meisten sehen ausgesprochen fit aus.


Während Frau und Tochter von Pörtschach aus die 10,5 Kilometer in Angriff nehmen, fahre ich samt Kollegen nach Velden, wo wie immer vor der Kulisse des Schlosshotels gestartet wird. Diesmal bin ich gewarnt, vor zwei Jahren habe ich nach einem zu flotten Beginn einiges Lehrgeld auf der Strecke zahlen müssen. Dennoch halte ich mich einige Kilometer entschlossen am Pacemaker für 1:40, dann versuche ich zumindest deutlichen Abstand zum Sportsfreund mit dem Ballon für 1:45 zu halten. Erfreulicher Nebenaspekt: Die etwas geänderte Streckenführung bringt uns zeitweilig ganz nahe an den See und die Krumpendorfer Schleife ist deutlich kürzer geworden.


Ganz so leicht ist die Route übrigens nicht, wie man vielleicht glauben möchte, es geht keineswegs nur flach dem See entlang, es wartet durchaus die eine oder andere Steigung. Das Publikum ist in Kärnten enthusiastischer als anderswo, vielleicht sind auch einfach mehr Hobbysportler entlang der Strecke, die einschätzen können, was es heißt, die 21 Kilometer in einigermaßen flottem Tempo zu absolvieren. Apropos: Bei Kilometer 14 hat mich der Pacemaker für 1:45 dann leider doch eingeholt und ich versuche, mit ihm einen Deal zu machen: „Egal, wie schnell ich heut lauf, du bleibst immer hinter mir, okay?“ äußere ich einen gewagten Vorschlag, den er nur mit einem Lächeln quittiert. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als wieder etwas mehr Gas zu geben und an seiner Seite zu bleiben. Bis Kilometer 18 klappt das auch, dann verlassen mich sukzessive die Kräfte. Die letzten 3000 Meter sind dann nicht mehr der ganz große Genuss, aber nach dem Überwinden der Rampe im Ziel überwiegt dann doch die Freude. Und spätestens als ich die glücklichen Familienmitglieder treffe, die ihre Viertelmarathon-Premiere mit einem Iso-Getränk feiern, weiß ich: „Kärnten läuft“ ist wirklich ein Lauf-Fest, wie es sie in Österreich nicht oft gibt.


Das nächste Highlight wartet in der Wachau, knappe drei Wochen bleiben, um das Tempotraining noch ein wenig zu forcieren und gleichzeitig locker zu bleiben.


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