Egal, ob Kletterer oder Mountainbiker, sie suchen immer wieder nach besonders schönen Routen. Was machen aber solche Strecken herausragend? Und wie finden leidenschaftliche Sportler diese?
Hoch konzentriert und total entspannt zur selben Zeit sein. Dieses Gefühl, diesen Flow streben nicht nur Profis, sondern auch ambitionierte Hobbysportler an. Egal, ob es um knifflige Stellen in der Kletterroute oder fahrtechnisch anspruchsvolle Passagen beim Mountainbiken geht, es braucht dieses Gefühl totaler Konzentration. Wenn man eins ist mit dem, was man tut, um athletische Herausforderungen zu meistern und sein sportliches Potenzial auszuschöpfen.
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So schön es auch ist, den Umlenker bei einer Kletterei zu erreichen oder die Euphorie am Ende einer abwechslungsreichen Abfahrt zu spüren: Beim Sport am Berg ist der Weg das Ziel. Wenn man seine Grenzen auslotet, sich mit dem eigenen Körper mitunter bis in die letzten Muskelfasern auseinandersetzt, die eigene Körperbalance erfühlt. Seien es leidenschaftliche Kletterer oder Mountainbiker: Sie suchen nach den Perlen in ihrer Sportart, nach besonders schönen Routen oder Trails, die man oft aufsucht und immer wieder anpackt, weil sie einfach cool sind.
Aber wie findet man solche besonderen Wege? In Tirol ist es sehr einfach: Ihnen wurde das Prädikat „Great Trails“ (für Mountainbiker) oder „Great Lines“ (für Kletterer) verliehen. Eine Fachjury wählte jeweils fünf solcher Singletrials und Sportkletterrouten aus. Im Fokus standen dabei neben der sportlichen Herausforderung auch immer die Freude und der Spaß des jeweiligen Trails bzw. Route.
Die sportlichen Sinne ansprechen
Denn was sagt eine 6b im Klettersport oder ein S3- beim Mountainbiken aus? Die Schwierigkeitsgrade und -klassen sind bloß singuläre Kriterien. Sie sprechen das technische Können an, aber nicht die sportlichen Sinne. Was erfährt man über die Schönheit einer Route, eines Trails? Den eleganten Verlauf, das Natur- und Landschaftserlebnis, die abwechslungsreichen Passagen, das Ambiente.
Die Favoriten der Experten
„Eine wunderschöne Kletterei, homogen zu klettern, man will immer mehr", urteilt Markus Schwaiger über „Another Play in Paradise", eine Kletterroute im Tiroler Lavant. Schwaiger muss es wissen, immerhin leitet er die Ausbildung der Tiroler Sportkletterlehrer und -instruktoren. Außerdem ist er Mitglied der Expertenjury, die die „5 Great Lines" in Tirol kürte. Darunter sind auch Kletterprofis wie Barbara Bacher oder Kilian Fischhuber. Fünf besondere Sportkletterrouten, eine davon ist eben „Another Play in Paradise".
Dasselbe Prinzip wurde auch bei den Moutainbikern angewandt: Kapazunder wie Lisi Osl, Gewinnerin im Gesamtweltcup 2009, oder Downhiller und Trailbauer Benedikt Purner kürten die „5 Great Trails“. Die Auswahlkriterien für beide Sportarten sind nahezu identisch: Natur- und Landschaftserlebnis, Routenverlauf, der Flow bei der Abfahrt oder der Kletterei, physische und mentale Anforderungen an die Sportler.
Wohin zum Mountainbiken und Klettern?
© YouTube / Tirol
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Routen mit speziellen Merkmalen
Es sind ausgewählte Trails und Lines, die auch spezielle Merkmale, ein markantes Charakteristikum aufweisen. Wie etwa der „Palmort Trail“. Ein Singletrail in Nauders, der teilweise mitten durch historische Panzersperren und Bunkeranlagen führt sowie einen atemberaubenden Blick auf den Reschensee bietet. Oder die „Puls 2000“, eine der fotogensten Kletterrouten in der „Chinesischen Mauer“ bei Leutschach. Es sind besondere Wege in den Bergen für Kletterer und Mountainbiker, an denen man einfach nur den sportlichen Moment lebt.