Diesmal: Öko-Themen rund um Plastik- und Müllvermeidung und dazu der vielversprechende Sqlab-Sattel mit Rückenwind.
von Christoph Heigl und Georg Michl
Kampf dem bösen Plastik!
Ein bisschen Nachhaltigkeit gefällig? Bontrager hat die neueste Generation des Trinkflaschenhalters BATCAGE (UVP € 14,99) aus recycleten Fischernetzen hergestellt, die vor der chilenischen Küste eingesammelt wurden. „Fischernetze machen ungefähr zehn Prozent am gesamten Plastikaufkommen in unseren Ozeanen aus und sind viermal schädlicher als andere Kunststoffe“, heißt es bei Bontrager. „Die Verwendung recycelter Materialien hilft dabei, Müll aus unserem Wasserkreislauf herauszuhalten.“ Ein Tropfen auf den heißen Stein? Ja, vielleicht. Wir finden das trotzdem unterstützenswert.
Wir kombinieren den Batcage gleich mit der innovativen Trinkflasche von KEEGO (UVP € 59,–). Das österreichische Start-up hat „die erste zusammendrückbare Metalltrinkflasche“ erfunden. Außen herkömmlich aus Plastik, ist das Innenleben aus reinem Titan. Das schützt die Flüssigkeit (und dich) vor schädlichen Plastikpartikeln, verhindert Schimmel und sorgt dafür, dass dein Getränk keinen anderen Geschmack annimmt.
Praxistest: Die Flasche ist geriffelt, dennoch etwas glatt. Die klassische, tiefere Einkerbung von Radflaschen fehlt, der Halt ist dennoch gut. Wir haben die 750-ml-Flasche nie verloren. Das Wichtigste: Die Titan-Innenbeschichtung hält, was sie verspricht. Egal, welches Getränk man einfüllt, nach dem Ausspülen mit warmem Wasser (kein Geschirrspüler!), ist der Geschmack komplett neutralisiert. Keine Spur mehr vom vorigen Getränk, sei es Iso, Fruchsaft oder sogar Kaffee.
Mein mobiler Mistkübel
CLOSE THE GAP hat mit dem „HideMyWaste“ einen mobilen Mistkübel für das Fahrrad auf den Markt gebracht. Leere Gels oder Riegelverpackungen können so ohne großen Aufwand bis zum Ende der Tour – oder dem nächsten großen Mistkübel – verstaut werden. Die Montage ist durch zwei Gummiringe, die zugleich dem Behälter als Verschluss dienen, auf dem Oberrohr erdenklich simpel und durchdacht zugleich. Der „HideMyWaste“ (UVP € 12,95) ist definitiv eine Erleichterung für den umweltbewussten Radfahrer, der seinen Müll nicht achtlos wegwirft.
Doch der Einsatzbereich ist begrenzt. Zwar finden bis zu vier leere Riegelverpackungen darin Platz, bei Gels wird die Sache allerdings schon wesentlich komplizierter. Doch gerade beim Verstauen der pickigen Kunststoffhüllen läge ein großer Vorteil eines Mistkübels, denn oft genug verkleben Gelreste die Trikottaschen. Das Fassungsvolumen des „HideMyWaste“ ist für diese Verpackungen einfach zu gering. Maximal zwei leere Gel-Packungen finden Platz und durch das Stopfen können schon einmal klebrige Reste auf die Finger kommen. Starre Gel-Tuben gehen sich in dem kleinen Kunststofbehälter gar nicht aus.
Fazit: Der „HideMyWaste“ ist eine großartige Idee, könnte aber noch überarbeitet werden.
Mit „R“ wie Rückenwind und "RUH“ wie Radeln und Helfen
Dass SQlab komfortable Sättel nach allen Regeln der Kunst und Popowissenschaften bauen kann, haben die Deutschen hinlänglich bewiesen. In Sachen Ergonomie macht ihnen keiner etwas vor. Mit dem Modell 612 R bieten sie ab 2020 auch einen supersportlichen Sitz für Rennradfahrer und Mountainbike-Racer an, der alle Träume erfüllen soll, nämlich leicht und komfortabel zu sein – oft ein Widerspruch bei harten Rennmodellen. Die Preise? Carbonvariante um UVP € 229,95 und Normalvariante um € 149,95.
Den typischen und für SQlab-Sättel geradezu ikonischen Stufenansatz hat auch das neue Modell. Zugegeben, am Rennrad schaut das nicht ganz so messerschaft schnittig aus wie bei anderen (komplett flachen) Modellen. Doch die Wahrheit liegt im Zusammenspiel des Sattels mit dem Hintern und nicht mit den Augen. Auf Anhieb fühlt sich der neue 612 R perfekt an. Der Sattel wird ab 125 Gramm angeboten (unser 13 cm breites Carbon-Modell wog 142 g), ist angenehm kurz und nicht zu hart, hat eine schmälere, tiefere Sattelnase und eine stärkere Taillierung. Der Sitzkomfort ist ausgezeichnet. Mit rennradtypischer Sattelüberhöhung zu fahren, ist geradezu angenehm. Die „Stufe“ im hinteren Teil des Sattels hat den Effekt, dass man nie nach hinten abrutschen kann. Im Gegenteil. Es fühlt sich an, als würde man von hinten sogar etwas angeschoben. Ewig Rückenwind! Klasse!
Noch ein Grund, SQlab zu wählen: Mit einer neuen und limitierten Produktreihe unterstützt man den Verein „Radeln und Helfen e.V.“ und damit Kinder mit Handicap. Von dieser speziell in Rot gehalten „RUH“-Serie werden 10 Euro pro verkauftem Sattel und 2 Euro pro verkauftem Griff, Lenkerband oder von Inner- Bar-Ends an den Verein gespendet.