Dass das Laufen prinzipiell gesund ist, steht außer Frage. Und doch haben (gerade bei sommerlichen Wettkämpfen) immer wieder Sportler mit Herz-Kreislaufproblemen zu kämpfen, die im schlimmsten Fall gar tödlich enden. Schnell kommt nach einem Unglücksfall die Frage auf: Kann das denn wirklich gesund sein? SPORTaktiv hat nachgehakt: hier die Riskofaktoren zusammengefasst ...
Risiko für Herz-Kreislauf? Wann (Halb-) Marathons tödlich enden / Bild: iStock / janulla
UNERKANNTE UND BESTEHENDE HERZERKRANKUNGEN
Wenn das Herz bei sportlicher Belastung versagt, bestehen meist Vorerkrankungen. Nicht selten ist etwa ein verengtes Herzkranzgefäß - vor allem bei Menschen über 35. Mit regelmäßigen Gesundheitschecks können derartige Schäden aber schnell erkannt, und dementsprechend darauf reagiert werden.
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MANGELHAFTE FLÜSSIGKEITSAUFNAHME
Gerade im Sommer bzw. bei großer Hitze kann die falsche Flüßigkeitszufuhr fatale Folgen haben: Es kommt zu Elektrolytverschiebungen, wobei Kalium und Natrium in gefährlichem Maß verloren gehen. Dies kann wiederum Herzrhythmusstörungen auslösen.
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INFEKTE UND ÜBERGANGENE KRANKHEITEN
Um sich keinem unnötigen Risiko auszusetzen, sollte man seinem Organismus nach einer Erkrankung die notwendige Zeit zur Erholung geben. So ist etwa nach Fieber eine Woche Pause (ohne Symptome!) angesagt, bevor man sich sportlich belastet. Wer sich trotzdem unsicher ist, kann sein Herz auch kurzfristig vom Mediziner checken lassen. Etwas aufwendiger dafür noch aufschlussreicher ist eine Blutuntersuchung.
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UNZUREICHENDE VORBEREITUNG
Ist logisch aber trotzdem keine Seltenheit: Falscher Ehrgeiz und magelhaftes Training werden Sportlern immer wieder zum Verhängnis. Denn bei ungewohnter (und langanhaltender) Belastung hat der Herzmuskel einen erhöten Blutbedarf. Wenn dann Adrenalin ausgeschüttet wird, kann dies zu Verengungen an den Herzkranzgefäße kommen und der Blutdruck deutlich steigen. Im Worst-Case-Szenario führt dies zu einem Herzinfarkt.
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DER LEBENSSTIL
Die schlechte Nachricht zuerst: Laufen alleine macht noch keinen gesunden Lebensstil. Daher sollten auch Sportler, die es mit ihrer Gesundheit nicht ganz so ernst nehmen (schlechte Ernährung, Rauchen etc.), auf Risikofaktoren wie schlechte Cholesterin-Werte oder Diabetes besonders Acht geben. Denn auch vermeintlich "alltägliche Erkrankungen" können unter extremer Belastung zur ernsthaften Bedrohung werden.
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KEINE PANIK!
Wie eingangs erwähnt, ist das Laufen prinzipiell unserer (Herz-) Gesundheit zuträglich. Eine 2012 an der US-Universität Harvard veröffentlichte Studie zum Thema "Herzstillstand und Marathon" attestiert Wettkampfläufern grundlegend leistungsstarke und gesunde Herzen: Bei 10,9 Millionen Marathon- und Halbmarathon-Teilnehmern (in den Jahren 2000 bis 2010) kam es lediglich 59-mal zu Herzstillständen, von denen wiederum 42 zum Tode führten. D. h.: 1 von 184.000 (Halb-) Marathonläufern erleidet einen Herzstillstand, tödlich endet er für 1 von 259.000. Grund zur Sorge besteht - sofern die zuvor beschriebenen Risikofaktoren in Betracht gezogen werden - also kaum.