In Wellnessbereichen von Thermen und Hotels sieht man öfters eine ganz spezielle Sauna, und auch daheim werden Infrarotkabinen immer beliebter. Aber wie wirkt eigentlich so eine "Wellnessbox"? SPORTaktiv hat sich für dich angesehen, welchen Effekt das "Schwitzen ohne Hitze" hat ...
Ein Wellnessbereich in den eigenen vier Wänden, mit Sauna, Pool und allem, was dazugehört – das bleibt für die meisten schon aus Platzgründen nur ein Traum. Selbst eine kleine Heimsauna will erst einmal untergebracht werden. Die realistische Alternative ist daher für viele eine Infrarotkabine, wie man sie auch in den Wohlfühlbereichen von Hotels oder Thermen immer öfter findet. Aber während die Wirkungsweise von Sauna oder Dampfbad den meisten bekannt ist und einleuchtet (schließlich spürt man da richtig, dass sich im Körper etwas tut), herrscht bei den Infrarotkabinen oft Rätselraten. Gerade einmal 50 Grad hat es im Inneren – also, was soll sich da im Körper Großes abspielen?
Das ist aber ein Missverständnis: „Infrarotstrahlung hat die Eigenschaft, nicht die Luft, sondern organische Körper zu erwärmen. Daher ist die empfundene Temperatur viel höher als die Lufttemperatur. Resultat: Man schwitzt gleich wie in der Sauna, oder noch mehr“, erklärt der Osttiroler Werner Zanier, der als Produzent solcher kompakten Wellnesskabinen auch Profisportler wie Mountainbiker Alban Lakata schon vom „Infrarotsaunieren" überzeugt hat. Weniger die 50 Grad Umgebungstemperatur sind also für die Effekte entscheidend, sondern dass die Infrarotstrahlen direkt auf die Haut treffen. „Die Gewebetemperatur erhöht sich, was zur Gefäßerweiterung führt. Der entspannende Effekt kommt durch eine verbesserte lokale Durchblutung zu Stande.“
ES GEHT UNTER DIE HAUT
Bis vier Millimeter unterhalb der Hautoberfläche dringen laut Werner Zanier die Infrarotstrahlen ein und entfalten aufgrund der Wärmeleitung auch darunter ihre Wirkung. Folge: Die Muskeln werden gelockert, Verspannungen lösen sich, Kreislauf und Durchblutung werden angeregt und dadurch das Immunsystem gestärkt. Dazu kommt eben die Schweißproduktion, die (nicht anders als in der echten Sauna) Gift- und Schadstoffe aus dem Körper ausspült. Um diesen Effekt voll zur Geltung kommen zu lassen, sollte man 20 bis 30 Minuten in der Kabine bleiben.
Auch nicht zu unterschätzen: Der allgemein wohltuende, stimmungsaufhellende Effekt, wie man ihn sich ja auch mittels altbekannter Rotlichtlampe zunutze machen kann. Und weil es manchmal diesbezüglich Missverständnisse gibt, sei noch dazugesagt: Auch wenn das Infrarotlicht Teil des Sonnenlichts ist – zu einem Sonnenbrand kann es hier nicht kommen.
PASST IN JEDEN RAUM
Im Vergleich zu einer „echten Sauna" für daheim ist eine Infrarotkabine nicht nur platzsparender, sondern vor allem wegen der niedrigeren entstehenden Lufttemperaturen in jedem Raum aufstellbar. Nur gut belüftbar sollte der Raum sein. Außerdem kann sie mit normalem 230-Volt-Anschluss betrieben werden, ein Vorheizen ist auch nicht nötig. Beim Anschaffungspreis hat sich in jüngster Zeit viel getan: Ab € 1.000,- ist man in der Einstiegsklasse dabei – will man ein großes, schön verarbeitetes und technisches Topgerät, muss man mit etwa € 6.000,- rechnen.
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