Lady-Bikes sind geschaffen für Frauen und deren spezifische Anatomie. Wir erklären dir die wichtigsten Elemente.


Frauen gehen mit anderen körperlichen Voraussetzungen an den Sport heran als Männer. Einige Mountainbike-Hersteller haben bereits auf diese anatomische Divergenz reagiert und in der Folge frauenspezifische Bikes auf den Markt gebracht.

RAHMEN
Frauenspezifische Mountainbikes werden meist mit einem kürzeren Oberrohr ausgestattet. Der Grund: Damen weisen im Durchschnitt eine geringere Rumpfkraft auf als Männer – und durch das kürzere Oberrohr ist das Bike beim Bergabfahren einfacher handzuhaben. Interessant: Aufgrund des leichteren Handlings entscheiden sich auch einige Männer für ein Bike mit Frauengeometrie.

Auch wichtig: Ein Rahmen, der etwa für einen 85 kg schweren Mann konstruiert ist, ist für eine 65 kg schwere Frau schlichtweg zu robust und schwer und daher meist unkomfortabel. Bei den Frauenbikes von Liv Cycling etwa ist die Karbonmattenlegung anders gelegt, um Verstärkung und Nachgiebigkeit besser an die unterschiedlichen Kraftverhältnisse anzupassen. Selbst die Alurahmen sind oft anders aufgebaut, um das zweirädrige Geschoss leichter zu machen.

Im Schaufenster: 4 neue Frauen-Bikes


RÄDER UND REIFEN

Hier gibt es eigentlich keine Unterschiede zwischen Frauen- und Herren-Bikes. Bei den Cross-Country-Race­bikes sind demnach 29" Standard, beim Downhill-, Marathon-, All-Mountain- sowie beim Enduro-Bike ist 27,5" die übliche Größe. Die richtige Reifenwahl ist zwar sehr wichtig, jedoch nicht geschlechtsspezifisch. Liv verwendet bei seinen Frauenbikes die hauseigenen Giant-Laufräder, die mit neuesten Technologien leicht und robust gebaut werden.

FAHRWERK
Durch ein Fahrwerk, das an das tendenziell geringere Gewicht der Frauen angepasst ist, versuchen Hersteller, das Fahrvergnügen zu optimieren. Bei der Auswahl an Dämpfern und Federgabeln stoßen die Konstrukteure aber oft an ihre Grenzen – denn vor allem bei leichteren Fahrerinnen (und auch Fahrern) sprechen die Federungselemente nur sehr schwer an. Es kann zwar mit Luftdämpfern gearbeitet werden, doch auch hier ist schnell ein Limit erreicht.

ANBAUTEILE
Bei den Anbauteilen lässt sich vieles auf die weiblichen Bedürfnisse abstimmen. Da Frauen einen weiteren Sitzknochenabstand haben als Männer und daher ihr Schambeinbogen tiefer liegt, ist die richtige Sattelwahl zu bedenken. Die Hersteller haben auf diese anatomischen Divergenz reagiert und in der Folge Sättel mit unterschiedlichen Polsterungen auf den Markt gebracht.

Aufgrund der tendenziell kleineren Hände und schmaleren Schultern benötigen viele Frauen schmalere Griffe oder eine geringere Lenkerbreite. Die Damen-Bikes sind aufgrund der durchschnittlich geringeren Körpergröße einer Frau meist auch mit einem kleineren Rahmen ausgestattet. Ähnliches gilt für die Bremsen – für die meisten Bikerinnen sind Bremsen mit kürzeren oder besser verstellbaren Bremshebeln von Vorteil. Wichtig – wie bei allen Sportarten gilt auch im Mountainbikes-Sektor: Die errechneten Durchschnittsmaße treffen nicht auf jede Frau zu. Daher ist es sinnvoll, sich im Fachgeschäft hinsichtlich Bikemodell und Anbauteilen beraten zu lassen.

ANTRIEB
Einen geschlechtsspezifischen Antrieb gibt es nicht. Liv beispielsweise verbaut sehr häufig 1x11-Antriebe bei den Damen-Bikes. Sie sind einfach zu bedienen und unkompliziert in der Wartung.

DESIGN
Ladies-Mountainbikes müssen nicht immer in „frauentypischer" Farbe gehalten sein, um sie als frauenspezifisch im Design zu erkennen. Es geht eher mehr um Farben und Farbkombinationen, die man mit der Bekleidung abstimmen kann – oder um Muster, die sich in den Accessoires widerspiegeln. Der Trend geht übrigens hin zu warmen Farben wie Rot, Orange oder Violett, kombiniert mit Blau oder Schwarz. Laut Liv-Expertin Ludi Scholz sind für viele Frauen kleine, aber feine Details entscheidend.


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