Das Wetter - nur Sonnenschein, strahlend blauer Himmel, ideale Temperaturen - war außergewöhnlich, die Teilnehmerzahl (7830 LäuferInnen/Rekord) war außergewöhnlich, der Sieger Robert Kirui aus Kenia war mit seinen 18 Jahren außergewöhnlich jung - aber eine Geschichte war beim Graz-Marathon noch viel außergewöhnlicher. Der 2695. Platz der beiden Grazer Jürgen Gruber und Philipp Slaje über die Halbmarathon-Distanz. Das Duo steckte in einem flauschigen Ganzkörperkostüm, nach 3:15:21 Stunden erreichten die beiden "Mäuse" gemeinsam das Ziel vor der Grazer Oper. Wette gewonnen! Allerdings fehlte einer Maus im Ziel der Schwanz. Angeblich gab es auf der Strecke eine Katzen-Attacke...

Stichwort Attacke: Die entscheidenden setzte es über die volle Marathon-Distanz ab Kilometer 24. Bis zu diesem Zeitpunkt lag eine Vier-Mann-Gruppe souverän in Front. Doch dann konnte Nicodemos Malakwen das Tempo nicht mehr halten, seine beiden kenianischen Landsleute Robert Kirui und Weldon Kirui sowie der Äthiopier Desta-Beriso Morhama zogen davon. Da waren es nur noch drei, die für den Sieg infrage kommen sollten.

„Hase“ in Topform

Womit wir nach den „Mäusen“jetzt zum „Hasen“ kommen. Das ist in der Fachsprache der Marathonläufer der Tempomacher. Als solcher war in der Spitzengruppe der Kenianer Weldon Kirui engagiert, seine Aufgabe wäre eigentlich nach 25 Kilometern erledigt gewesen. Doch jetzt galt es auch noch den Äthiopier Morhama zu zermürben, damit Landsmann und Namensvetter Robert Kirui zum Sieg stürmen konnte. Die Kirui-Kirui-Rechnung ging auf. Nach 27 Kilometern wurde Morhama abgeschüttelt, Robert Kirui lief nach 2:13:31 Stunden souverän zum Sieg, Morhama (2:16:34) wurde mit über drei Minuten Rückstand Zweiter,

"Ich bin sehr glücklich. Das war eine persönliche Bestleistung bei meinem erst zweiten Marathon", sagte Sieger Robert Kirui aus Kenia (2:13:31). Landsfrau Mildren-Chebosis Kiminy (2:38:29) siegte bei den Damen und meinte im Ziel: "Ich hatte ein gutes Rennen. Aber mir war sehr kalt." Die Steirer Jürgen Mock (1:10:04) und Jessica Jarz (1:23:55) siegten über die Halbmarathon-Distanz. 10,5 Kilometer: Thomas Rossmann (33:48) bzw. Marika Huber (39:16).

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Die Marathon-Siegerin: Mildren-Chebosis Kiminy

Hinter den drei Afrikanern hatte aber ein Österreicher allen Grund zur Freude. Der Kärntner Roman Weger lief in 2:20:07 Stunden zu seinem vierten Marathon-Staatsmeistertitel - trotz Verkühlung: "Ich wollte unter 2:20 bleiben, aber Gold entschädigt mehr als genug." Der LC-Villach-Athlet hat damit das Duell gegen Andreas Ringhofer ganz klar für sich entschieden. Der Steirer wurde in 2:26:14 Stunden Meisterschaftszweiter bzw. Gesamtachter: "Roman war heute nicht zu schlagen." Bronze ging an den Henndorfer Robert Gruber (2:26:39).

Auch bei den Damen ging der Gesamtsieg an Kenia. Mildren Chebosis Kiminy war in 2:38:29 Stunden ein Klasse für sich. Ex-Dopingsünderin Susanne Pumper holte sich bei ihrem Marathon-Comeback in 2:50:29 Stunden Meisterschaftsgold und Platz zwei in der Gesamtwertung. Karin Freitag wurde in 2:54:26 Stunden Dritte. "Die Bedingungen waren einfach perfekt", freut sich die Steirerin.