"Erholung ist das halbe Training"

Und wie regenerieren Spitzensportler? Olympia-­Triathletin Lisa Perterer erzählt uns im Interview, wie sie mit dem Thema ­Erholung umgeht.

Sag, hast du dich von London schon erholt?
Ja, danke! Ich hab drei Wochen Pause ganz dringend benötigt, um mich von den physischen genauso wie von den psychischen Strapazen zu erholen.

Du bist ja bei Olympia leicht verletzt angetreten ...
Genau. Erst jetzt in der Pause hab ich meine Wehwehchen, hauptsächlich die Knieverletzung, kuriert. Ich hab viel mit physiotherapeutischen Maßnahmen gearbeitet, absolut kein Lauftraining gemacht, war lieber mit meinem Freund Mountainbiken. Dafür hab ich ja unterm Trainingsjahr wenig Zeit.

Wie siehst du jetzt im Rückblick die Erfahrung Olympia?
Es war ein unvergessliches Erlebnis und die gesammelte Erfahrung sicher viel wert. Obwohl ich mein Ziel nicht erreichen konnte, habe ich London - nach kurzer Enttäuschung - sehr genossen.

Wie schaut es nach so einem Megaereignis im Kopf aus?
Klar muss man nach so einem groß­artigen Event Gefühle ordnen, Eindrücke verarbeiten. Für mich ist ja alles sehr überraschend gekommen, ich hatte wenig Zeit, mich auf Olympia einzustellen. Also hab ich die ruhige Zeit danach auch für den Kopf dringend gebraucht. Und ich hab in London gemerkt, dass ich viel unruhiger war als ältere Athletinnen. 2016 will ich das unbedingt besser machen, das ist mein großes Ziel.

Kannst du unseren Lesern einen Tipp zur Regeneration geben?
Ganz einfach: Regeneration ist das halbe Training! Viele setzen hier die Prioritäten falsch. Man muss auf den Körper hören und auf das eine oder andere Training verzichten. In sehr harten Trainingswochen schaue ich, durch extrem ausgewogene Ernährung und Nahrungsergänzung mein Immunsystem in Schuss zu halten - um dann schneller für neue ­Trainingsreize fit zu sein.